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Hannover (epd). Das vom Land Niedersachsen geplante Modellprojekt «Freiwilliges Soziale Jahr Pflege» stößt bei der Diakonie auf Zustimmung. «Wir hoffen, dass junge Menschen damit die sinnstiftende und erfüllende Arbeit entdecken, die die Pflegeberufe bieten», sagte der Vorstandssprecher der Diakonie in Niedersachsen, Hans-Joachim Lenke, am Freitag in Hannover.

 

Wohl gebe es bereits FSJ- oder Bundesfreiwilligendienststellen in der Altenhilfe, in Krankenhäusern und der Eingliederungshilfe, die Freiwillige in Kontakt mit der pflegerischen Arbeit brächten. Das wissenschaftlich evaluierte Orientierungsjahr Pflege könne aber «unseren Blick als Anbieter von Freiwilligendiensten schärfen, um noch mehr und besser junge Menschen auf die Pflege aufmerksam zu machen und deren Anfragen und Bedürfnisse aufzunehmen».

 

Das Sozialministerium des Landes hatte am Donnerstag mitgeteilt, das dreijährige Modellvorhaben solle im September 2021 starten. Bereits ab Januar sollten Einsatzstellen dafür angeworben werden und jedes Jahr 30 zusätzliche Plätze für einen Freiwilligendienst in der Alten- und Krankenpflege zur Verfügung stehen. So bekämen in der Erprobungsphase insgesamt 90 junge Menschen in Niedersachsen die Möglichkeit, ein Orientierungsjahr in der Pflege zu absolvieren. Die Einrichtungen erhielten eine finanzielle Unterstützung, die Teilnehmenden als zusätzlichen Anreiz eine Jahresbahnfahrkarte für ganz Niedersachsen.

 

«Diese Form der Wertschätzung und Anerkennung, aber auch Entlastung, fordern wir bereits seit Jahren für alle Freiwilligendienste», sagte Lenke dazu. Es könne nicht sein, dass jetzt nur ein kleiner ausgewählter Kreis von Freiwilligen eine Freifahrkarte bekomme, andere Freiwillige die Fahrten zum Einsatzort aber aus eigener Tasche zahlen müssten.