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Hannover/Göttingen (epd). Das extreme Wetter macht den niedersächsischen Wäldern weiter zu schaffen. Besonders schwer sind die Wälder in Südniedersachsen betroffen, wie aus dem Waldzustandsbericht für 2020 hervorgeht, den das Agrarministerium am Donnerstag in Hannover veröffentlicht hat. Den Angaben zufolge hat es dort bereits im dritten Jahr in Folge besonders deutliche Schäden für Bäume und Waldböden durch Sturm, Trockenheit und die Borkenkäfer-Plage gegeben.

 

Erneut sei das noch laufende Jahr für die Wälder zu warm und zu trocken gewesen, sagte Forstministerin Barbara Otte-Kinast (CDU). «Abgestorbene Bäume und entwaldete Flächen prägen leider das Landschaftsbild unserer Mittelgebirge.» Der Gesundheitszustand aller Baumarten mit Ausnahme der Eichen habe sich in den vergangenen drei Jahren verschlechtert.

 

Insbesondere in den Fichtenbeständen seien die Schäden verheerend. Mehr als die Hälfte der Fichten sei in den Stichproben zur Waldzustandserhebung seit 2017 als Schadholz entnommen worden oder abgestorben. Auch viele alte Rotbuchen seien abgestorben. Wesentliche Ursachen dafür seien Trockenheit sowie die Dauer und Intensität der Sonneneinstrahlung. Pilze und Insekten hätten die geschwächten Buchen rasch absterben lassen.

 

Aktuelle Klimaprojektionen ließen für Niedersachsen steigende Temperaturen mit trockeneren Sommern und verlängerten Vegetationszeiten erwarten, hieß es weiter. Für die Waldbäume bedeute das ein zunehmendes Trockenstress-Risiko. Zukünftig spiele daher das für die Pflanzen verfügbare Wasser eine entscheidende Rolle bei der Wahl der Baumarten. «Im Vordergrund steht die Wiederbewaldung der Kahlflächen mit standortgerechten und klimaresilienten Mischbeständen», sagte Otte-Kinast. Bund und Land stellten den Waldbesitzern für den klimagerechten Umbau der Wälder Fördermittel zur Verfügung.