Zum Hauptinhalt springen

Oldenburg (epd). Das Oldenburger Horst-Janssen-Museum hat am Freitag sein 20. Jubiläum gefeiert. Das Haus war im Jahr 2000, einen Tag vor dem Geburtstag des Künstlers (1929-1995), am 14. November eröffnet worden, wie die Stadt am Freitag mitteilte. Festredner waren der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) sowie der Janssen-Vertraute und FAZ-Herausgeber Joachim Fest. Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (SPD) sagte zum Jubiläum, das Horst-Janssen-Museum habe in den vergangenen Jahren eine besondere Stellung in der Oldenburger Kulturlandschaft eingenommen. «Wir werden gezielt dafür arbeiten, dass es seinen großen Stellenwert für Stadt und Region behält.»

 

Mit mehr als 60 Dauerausstellungen zu Janssen und rund 36 wechselnden Sonderausstellungen habe sich das Museum in den vergangenen 20 Jahren zu einem international bekannten Grafikmuseum entwickelt, sagte Museumsleiterin Jutta Moster-Hoos. Seit 2010 werde der Fokus noch stärker auf die Zeichnung gelegt. Es sei das einzige Haus in Deutschland, dass sich ausschließlich der Zeichenkunst und Druckgrafik widmet.

 

Neben Zeichnungen und Grafiken von den großen Meistern der Kunstgeschichte wie Rembrandt, Egon Schiele, Picasso und Joseph Beuys wurden auch innovative Ausstellungen gezeigt: Die Bandbreite reicht den Angaben zufolge von animierten Zeichnungen und Papierschnitte über Graphic Novels, bis hin zu Partituren. Auch Janssen selbst sei «tüchtig gegen den Strich gebürstet» worden: So habe Helene von Oldenburg beispielsweise seine Zeichnungen zu minimalistischen Skulpturen gestapelt. Erst in diesem Sommer wurde das Museum selbst zum Kunstobjekt, als Dan Perjovschi die Glasfassade mit politischen Zeichnungen versah.

 

In dem Museum sei Anfassen und ausprobieren erwünscht, sagte Moster-Hoos. Die Besucher seien eingeladen, selbst kreativ zu werden. In der aktuellen Dauerausstellung würden die oftmals schwer verständlichen Techniken wie Lithografie, Radierung oder Holzschnitt vermittelt wie in keinem anderen Ausstellungshaus. Radierplatten könnten befühlt und Lithosteine in die Hand genommen werden. «Wir wollen unseren Gästen anschaulich und sinnlich nahe bringen, wie Horst Janssen gearbeitet hat. Am schlimmsten sind Vitrinen, in denen Werkzeug konserviert wird, dessen Funktion keiner versteht», sagte die Museumschefin.

 

Zum 20. Jubiläum zeigt das Haus seit Anfang Oktober die Ausstellung «Das kann nur Zeichnung! Von Beethoven bis Pinterest». Allerdings ist das Museum aufgrund des bundesweiten Corona-Einschränkungen voraussichtlich bis zum 30. November geschlossen. Die geplant Jubiläumsfeier musste abgesagt werden.