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Osnabrück (epd). Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hat Bau- und Supermärkte aufgerufen, aus Klimaschutzgründen auf den Verkauf von torfhaltiger Blumenerde zu verzichten. Das geht aus einem Schreiben der Ministerin an die Konzernchefs hervor, über das die «Neue Osnabrücker Zeitung» am Samstag berichtete. Darin verweist Klöckner darauf, dass die Nutzung von Torf zwei Prozent zum Ausstoß von klimawirksamen Gasen in Deutschland beiträgt. Es gebe aber Ersatzstoffe, deren Einsatz das Klima wesentlich geringer belasteten.


Klöckner verweist in dem Brief an die Manager darauf, dass die Bundesregierung einen Ausstieg aus der Torfverwendung in der Blumenerde bis Ende 2026 anstrebt. Dies sei Teil des Klimaschutzprogramms der Regierung. Sie wolle das Ziel «nach Möglichkeit auf freiwilliger Basis» erreichen. Ihr Ministerium arbeitet an einer Strategie zur Reduktion des Torfverbrauchs in Deutschland, die noch dieses Jahr vorgestellt werden soll.


Die «Neue Osnabrücker Zeitung» verweist auf Zahlen des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft, nach denen in Deutschland zuletzt noch etwa sieben Millionen Kubikmeter Torf abgebaut wurden - vor allem in Norddeutschland. Rund 1,6 Millionen Kubikmeter wurden importiert. Der Torf wird auf trockengelegten Moorflächen abgebaut und kommt vor allem im Gartenbau zum Einsatz.


Das hat Folgen für den Klimaschutz: Werden Moore entwässert, zersetzt sich der Torf und der im Boden gebundene Kohlenstoff kann in die Atmosphäre entweichen. Je nach Torfart (Hoch- oder Niedermoor) und Nutzung (Grünland oder Acker) werden zwischen 14 und 40 Tonnen CO2 pro Hektar jährlich freigesetzt. Allein die CO2-Freisetzung aus einem Hektar Maisacker auf Niedermoor entspricht Umweltexperten zufolge der Menge, die 35 Personenwagen im Durchschnitt pro Jahr an klimaschädlichen Gasen ausstoßen. Beschleunigt wird der Prozess der Torfzersetzung durch höhere Temperaturen.