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Hannover (epd). Die beiden Trockenjahre 2018 und 2019 sowie der extrem trockene April dieses Jahres geben nach Ansicht von Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) großen Grund zur Sorge um das Klima und das Wasser. «Der Klimawandel ist angekommen in Niedersachsen», sagte Lies am Mittwoch in Hannover. Er äußerte sich bei der Vorstellung des Sonderberichts des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) zur Trockenheit in Niedersachsen.

 

«Die ersten Anzeichen einer Wasserkrise sind da - auch wenn Niedersachsen ein wasserreiches Land ist und bleibt», sagte Lies weiter. Die Lage mit extrem niedrigen Grundwasserständen habe sich im vergangenen Jahr nochmals verschärft. Die Tiefststände von 2018 seien 2019 in 71 Prozent der Grundwassermessstellen unterboten, der mittlere Jahreswert der vergangenen 30 Jahre in 41 Prozent der Messstellen unterschritten worden. Das Grundwasserdefizit werde sich 2020 fortsetzen.

 

Gleichzeitig wies Lies auf Prognosen der Klimaforscher hin, die von einem weiteren Anstieg der Jahresmitteltemperaturen ausgingen. «Niedersachsen wird eine Verschiebung der Niederschlagsverteilung erleben - mit Trockenheit im Sommer und oftmals Starkregen mit wolkenbruchartigen Wassermassen im Winter», sagte er: «Wir werden umdenken müssen.» Das künftige Wassermanagement müsse die Sicherung von Menge und Qualität der Ressource ebenso im Blick haben wie den Schutz vor Hochwasser.

 

Lies warnte vor dem Irrglauben, «dass wir noch genug Zeit haben». Auch er habe nicht mit solchen Auswirkungen des Klimawandels auf den Wasserhaushalt in Niedersachsen gerechnet: «Viele dachten, nach zwei schlechten Jahren wird s wieder besser. Falsch.»