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Ein Aktionstag soll auf die Gefahren von Sucht und Angebote der Suchtberatung hinweisen.

Hannover (epd). Anlässlich des sechsten bundesweiten Aktionstags Suchtberatung am Donnerstag (13. November) weist der Paritätische Wohlfahrtsverband Niedersachsen auf die Bedeutung und Tragweite von Präventionsarbeit hin. Suchtberatung leiste weit mehr als Krisenhilfe, sagte die Landesvorsitzende Kerstin Tack am Dienstag in Hannover. Sie vermittele Wissen, stärke Eigenverantwortung und unterstütze Menschen in belastenden Lebenssituationen.

«In der Suchtberatung geht es darum, Menschen Orientierung zu geben, ihre Fragen ernst zu nehmen und Vertrauen aufzubauen», sagte Tack. «Wer informiert ist, kann besser entscheiden, Grenzen erkennen und rechtzeitig Unterstützung annehmen.»

Die Beraterinnen und Berater befassten sich mit individuellen Lebenslagen ebenso wie mit gesellschaftlichen Trends, die Einfluss auf Konsum und Gesundheit haben, sagte Tack. Dabei sei es egal, ob die Sucht sich um Alkohol, illegale Drogen, Medikamente, Glücksspiel oder digitale Medien drehe. Suchtberatung helfe, Muster zu erkennen, Wege aus der Abhängigkeit zu finden und Rückfälle zu vermeiden.

Der bundesweite Aktionstag wurde 2020 von der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen mit Sitz im westfälischen Hamm ins Leben gerufen. Er steht in diesem Jahr unter dem Motto «Sucht betrifft uns alle - Hilfe auch!». Allein in Niedersachsen leben nach Angaben des Paritätischen rund 1,3 Millionen Menschen mit einer sogenannten Substanzkonsumstörung oder abhängigen Verhaltensweisen. Damit ist etwa jede sechste Person im Land unmittelbar betroffen. Hinzu kommen zahlreiche Menschen aus dem sozialen Umfeld, die indirekt betroffen sind.