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Bibelübersetzungen im Überblick

Bibel

Die Bibel – sowohl das Alte Testament als das Neue Testament – und die darin entfaltete liebevolle Zuwendung Gottes an alle Menschen sind die Grundlage christlichen Glaubens.
Die Bibel ist das am weitesten verbreitete und auch am häufigsten übersetzte Buch der Welt. 2022 war sie in Auszügen oder sogar komplett in insgesamt 3.524 Sprachen zu lesen. Angesichts von rund 7.000 Sprachen weltweit gehen die Übersetzungen weiter. Die Übersetzungen übertragen dabei die Bibel aus dem Hebräischen oder Aramäischen (Altes Testament) oder Griechischem (Neues Testament) in eine andere Sprache. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse oder auch der Sprachwandel sorgen dafür, dass diese Übersetzungen regelmäßig überarbeitet und angepasst werden.
Einen Überblick über das gegenwärtige Angebot von Bibelübersetzungen finden Sie auf der Website der Deutschen Bibelgesellschaft.

Hier finden Sie eine Übersicht über zentrale Bibelübersetzungen:

Lutherbibel

Die Lutherbibel (revidierter Text von 2017) ist der maßgebliche Bibeltext der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und ihrer Gliedkirchen. Bei der Übersetzung des Alten und Neuen Testaments achtete Luther auf größtmögliche Genauigkeit und nutzte zugleich seine außergewöhnlichen sprachschöpferischen Fähigkeiten. Das macht den Text auch sprachgeschichtlich so besonders. 

Einheitsübersetzung

Die Einheitsübersetzung wurde von katholischen Theologen unter Beteiligung von evangelischen Theologen sowie zwei beratenden Frauen erarbeitet. Für das Neue Testament und die Psalmen sind alle gemeinsam verantwortlich; es ist ein ökumenisches Werk. Die Einheitsübersetzung eignet sich vor allem in gemeinsamen evangelisch-katholischen Bibelkreisen wie auch zusammen mit der Lutherbibel beim Bibelstudium evangelischer Gruppen. Bei ökumenischen Gottesdiensten sollte sie neben der Lutherbibel verwendet werden. 2016 erschien die vollständig durchgesehene und überarbeitet Ausgabe der revidierten Einheitsübersetzung.

Gute Nachricht Bibel

Die Gute Nachricht Bibel wurde von der evangelischen Bibelgesellschaft und den katholischen Bibelwerken gemeinsam erarbeitet und herausgegeben. Sie liegt nun in der revidierten Fassung von 1997 vor. Die „kommunikative“ Übersetzung arbeitet „leserorientiert“. Sie will bei den Lesenden und Hörenden heute die gleiche informative und emotionale Wirkung erzielen, wie es der Text bereits damals tat. Diese sogenannte dynamische Äquivalenz hat zur Folge, dass ganze Formulierungen ausgetauscht und Erläuterungen ergänzt werden, die den Menschen damals geläufig waren, den Lesenden heute aber mitgeteilt werden sollen. Anlässlich ihres 50. Geburtstags erschien die Gute Nachricht Bibel im Oktober 2018 in einer neuen Gestaltung und erneut durchgesehenem Text.

Die Zürcher Bibel

Die Ursprünge der Zürcher Bibel gehen auf die Reformation in Zürich unter Ulrich Zwingli zurück. Sie wurde zwischen 1907 bis 1931 „nach dem Grundtext aufs Neue übersetzt“. Dabei wurde großen Wert auf die philologische Korrektheit der Übersetzung gelegt. Die Erhaltung der traditionellen Sprache spielte dagegen kaum eine Rolle. 2007 erschien eine Revision der Bibel. Ziel war „eine wissenschaftlich zuverlässige und sprachlich sorgfältige Übersetzung für die Gegenwart“ zu schaffen. 

Elberfelder Bibel

Mit der Elberfelder Bibel (revidierte Fassung 2006) hat der Brockhaus-Verlag eine Übersetzung veröffentlicht, die dem Urtext der Bibel exakt folgt. Dabei werden sprachliche Holprigkeiten in Kauf genommen. Es handelt sich also um eine klassische „philologische“ Übersetzung. In der Hand von Studierenden der Theologie leistet die Elberfelder Bibel als Übersetzungshilfe bei schwierigen hebräischen und griechischen Passagen gute Dienste. Auch für bibellesende Gemeindegruppen ist die Elberfelder Bibel als Referenztext, der eine große Nähe zum Urtext vermittelt, sehr geeignet.

Hoffnung für alle

„Hoffnung für alle“ (revidierte Fassung 2015) geht auf die „Living Bible“ aus dem englischsprachigen Raum zurück. Diese Übersetzung ist relativ frei und interpretativ; ihr geht es um unmittelbare Verständlichkeit. Fußnoten weisen oftmals auf die wörtliche Übersetzung hin; größere Abweichungen vom Wortlaut sind also erkennbar. Mit ihrem lebendigen, erzählenden Stil ist sie der Gegenpol der Elberfelder Bibel und wird deshalb gerne im Konfirmandenunterricht verwendet.

Bibel in gerechter Sprache

Mit einer ausführlichen Einleitung der zehn Herausgebenden ist im Herbst 2006 die „Bibel in gerechter Sprache“ veröffentlicht worden. Ihr Name ist irreführend. Denn sie erhebe – so die Einleitung – „nicht den Anspruch, dass diese Übersetzung gerecht ..., andere aber ungerecht“ seien. Vielmehr gehe es ihr darum, bei der Übertragung ins Deutsche auch der Bedeutung der Frauen in der Bibel gerecht zu werden und sensibel gegenüber dem Judentum zu sein. Die „Bibel in gerechter Sprache“ kann nützlich sein, wenn es um die Auslegung der Heiligen Schrift geht.

BasisBibel

Die BasisBibel gilt als innovative Bibelübersetzung. Sie erschien im Januar 2021 komplett neu übersetzt und überarbeitet – geschrieben in leicht verständlichen Sätzen unter Verwendung der heutigen Sprache. Der Rat der EKD empfiehlt sie deshalb als Ergänzung zur Lutherbibel und insbesondere für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.

Kein Bekenntnis ist „in Stein gemeißelt“. Vielmehr muss jede Generation von Christinnen und Christen neu entdecken und beschreiben, was sie glaubt. Die Orientierung an der Bibel, das Suchen der Liebe Gottes in der Bibel (roter Faden) und die Interpretation biblischer Texte für heutige Zeit sind das Maß, um ein Bekenntnis „neu“ zu formulieren. 

In den ersten Jahrhunderten haben sich Christinnen und Christen immer wieder neu zusammengefunden, um ihren Glauben in einem gemeinsamen Bekenntnis zu formulieren. Dabei wurde um jedes Wort hart gerungen. Im Jahr 325 war es endlich soweit. Gemeinsam haben sich die Kirchen und ihre Glieder auf ein „Grundbekenntnis“ verständigt: Das Apostolische Glaubensbekenntnis.

Dies ist das Glaubensbekenntnis der westlichen Christenheit. Die evangelischen Kirchen bekennen es in Gemeinschaft mit der römisch-katholischen Kirche, der altkatholischen Kirche, den anglikanischen und anderen Kirchen. Es benennt die wichtigsten Glaubensinhalte, die innerhalb eines Gottesdienstes vermittelt werden. Es verdeutlicht die Dreieinigkeit (Trinität) Gottes: Gottvater, den Schöpfer, Jesus Christus, seinen Sohn, und den Heiligen Geist.

Ich glaube an Gott, 
den Vater, den Allmächtigen, 
den Schöpfer des Himmels und der Erde. 

Und an Jesus Christus, 
seinen eingeborenen Sohn, 
unsern Herrn, 
empfangen durch den Heiligen Geist, 
geboren von der Jungfrau Maria, 
gelitten unter Pontius Pilatus, 
gekreuzigt, gestorben und begraben, 
hinab gestiegen in das Reich des Todes, 
am dritten Tage auferstanden von den Toten, 
aufgefahren in den Himmel; 
er sitzt zur Rechten Gottes, 
des allmächtigen Vaters; 
von dort wird er kommen, 
zu richten die Lebenden und die Toten. 

Ich glaube an den Heiligen Geist, 
die heilige christliche Kirche, 
Gemeinschaft der Heiligen, 
Vergebung der Sünden, 
Auferstehung der Toten 
und das ewige Leben. 

Amen.

Doch die Suche nach einem aktuellen Bekenntnis, das Bibel, Gottes Liebe und heutiges Denken vereint, geht weiter. So ist z.B. von Dietrich Bonhoeffer folgendes Bekenntnis überliefert:

Ich glaube,
dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten,
Gutes entstehen lassen kann und will.

Dafür braucht er Menschen,
die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen.

Ich glaube,
dass Gott uns in jeder Notlage
so viel Widerstandskraft geben will,
wie wir brauchen.

Aber er gibt sie nicht im Voraus,
damit wir uns nicht auf uns selbst,
sondern auf ihn allein verlassen.

In solchen Zeiten müsste alle Angst
vor der Zukunft überwunden sein.

Ich glaube,
dass unsere Fehler und Irtümer nicht vergeblich sind,
und dass es Gott nicht schwerer ist,
mit ihnen fertig zu werden,
als mit unsere vermeintlichen Guttaten.

Ich glaube,
dass Gott kein zeitloses Fatum ist,
sondern dass er auf aufrichtige Gebete
und verantwortliche Taten wartet und antwortet.

Dietrich Bonhoeffer

Die Zehn Gebote

Gebote

Wie können und sollen wir als Christinnen und Christen leben und handeln? Was ist die Richtschnur unseres Verhaltens? Woran orientieren wir uns, wenn wir unser Denken, unsere Worte und unser Handeln beschreiben?

Dazu helfen uns - wie es im alltäglichen Leben die Gesetze und Ordnungen des Staates tun - Gebote und Weisungen (Gesetze) aus unserer Glaubenstradition.

Zentrales und wohl wichtigstes Gebot ist das „Doppelgebot der Liebe“, das sich im Markusevangelium (Kap. 12, V. 29-31) wiederfindet. Es geht auf eine Weisung im Alten Testament zurück, die Jesus aufnimmt. Hier wird deutlich: Die Liebe zu Gott und die Liebe zum Nächsten sind gleich wichtig.

Als ein Schriftgelehrter Jesus nach dem höchsten Gebot in der Bibel fragt, antwortet er: 

Das höchste Gebot ist das:
„Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der Herr allein, und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben
von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und mit all deiner Kraft“ (5. Mose 6,4-5).
Das andre ist dies:
„Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ (3. Mose 19,18). Es ist kein anderes Gebot größer als diese beiden.

Markusevangelium 12,29-31

Ebenfalls halten sich Christinnen und Christen an die Zehn Gebote, die im Alten Testament als Weisung an das Volk Israel an zwei Stellen aufgeschrieben sind (2. Mose 20,1-17 und 5. Mose 5,6-21).
  
Die Zehn Gebote sind die Ge- und Verbote des Gottes Israels und bilden die Grundlage der christlichen Ethik. Einzelne Gebote kennen viele aus dem Religionsunterricht: Du sollst nicht töten. Oder: Du sollst Mutter und Vater ehren. Nach biblischer Überlieferung hat Mose die Zehn Gebote auf dem Berg Sinai auf zwei steinernen Tafeln von Gott erhalten. Sie sind sowohl für das Judentum als auch die Christenheit von überragender Bedeutung. Die Gebote regeln die Haltung des Menschen zu Gott und zu den Mitmenschen.

Die Zehn Gebote

Das erste Gebot

Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst nicht andere Götter haben neben mir. 
(Wer oder was gibt dir Kraft, Sinn und Halt?)

Das zweite Gebot

Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht unnütz gebrauchen; denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht. 
(Achtsamkeit vor Gott und vor dem Glauben anderer sind eine Grundregel friedlichen Zusammenlebens.)

Das dritte Gebot

Du sollst den Feiertag heiligen.
(Innehalten, Auszeiten, Kraft schöpfen, Stille – all das braucht es zu einem guten Leben. Der Sonntag soll eine Zeit dieses Innehaltens, aber auch eine gemeinsame Zeit und Feier vor Gott im Gottesdienst sein.)

Das vierte Gebot

Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf dass dir's wohl gehe und du lange lebest auf Erden.  
(Hier sind insbesondere die altgewordenen Eltern gemeint, die Pflege und Unterstützung benötigen.)

Das fünfte Gebot

Du sollst nicht töten.  
(Töten beginnt schon viel früher: mit bösen Gedanken, mit Hass und Hetze.)

Das sechste Gebot

Du sollst nicht ehebrechen.  
(Hier geht es um alles, was eine Ehe und Zweisamkeit belastet: Es beginnt mit Misstrauen und führt über seelische Verletzungen bis hin zu Gewalt. Schon dort beginnt der „Ehebruch“. Liebende brauchen Vergebung und Neuanfang.)

Das siebte Gebot

Du sollst nicht stehlen. 
(Die Gier, illegale Steuervermeidung, Reichtum ansammeln auf Kosten anderer u.v.m. sind auch eine Form des Diebstahls.)

Das achte Gebot

Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.  
(Dazu gehören das schlechte Gerede über andere, Mobbing wie alle ausgesprochenen Vorurteile und Hetze gegen andere.)

Das neunte Gebot

Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.
(Immer mehr haben wollen, neidisch auf andere sein und auf das, was sie haben, „nie zufrieden“ sein mit dem, was man/frau hat – dies vergiftet die eigene Lebenszufriedenheit und ist in diesem Gebot aufgenommen.)

Das zehnte Gebot

Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh noch alles, was sein ist.  
(Hier wird das neunte Gebot noch einmal differenziert und genauer ausgeführt.)

 

Beten ist Reden mit Gott und Hören. Gott sagt uns zu, dass keines unserer Worte und Gedanken, die sich an ihn richten, verloren gehen. Ein Gebet hilft auch dann, wenn die darin geäußerte Bitte nicht in Erfüllung geht. Ein Gebet sammelt die Gedanken, es tut gut, alles einmal „sagen und aussprechen zu können“. So ist Gott wie ein guter Freund, wie eine gute Freundin, der/die genau zuhört. Zugleich sind Gebete auch das Hören und das Fragen danach, was wohl Gott von mir will. Beten „funktioniert“ immer. Bei einem Spaziergang, im inneren Gespräch im Auto oder auf dem Fahrrad. Gemeinsames Beten ist besonders intensiv. Christinnen und Christen pflegen es besonders im Gottesdienst. Aber auch zu allen Tageszeiten (Morgengebet, Mittags- oder Abendgebet) sind Gebete und Zeiten der Stille ein „wundervolles Durchatmen“ im Alltag. Auch das Hören von Musik, das Singen und Musizieren können zu einem Gebet werden.

Das Vaterunser ist das bekannteste Gebet der Christenheit, es geht auf Jesus selbst zurück. In zwei Evangelien ist überliefert, wie Jesus seine Jünger damit gelehrt hat zu beten. Es sind zwei Fassungen überliefert: Die längere Version mit insgesamt sieben Bitten stammt von Matthäus (Mt 6,9-13); die etwas kürzere von Lukas (Lk 11,2-4) 
Das Vaterunser verbindet die weltweite Christenheit und ist in viele Sprachen übersetzt. In jedem Gottesdienst wird es gesprochen, dazu läuten die Glocken.

Das Vaterunser oder auch: das Gebet Jesu
Vater unser im Himmel.
Geheiligt werde dein Name. 
Dein Reich komme. 
Dein Wille geschehe, 
wie im Himmel, so auf Erden. 
Unser tägliches Brot gib uns heute. 
Und vergib uns unsere Schuld, 
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. 
Und führe uns nicht in Versuchung, 
sondern erlöse uns von dem Bösen. 
Denn dein ist das Reich 
und die Kraft und die Herrlichkeit 
in Ewigkeit. 
Amen

Psalmen sind sowohl Lieder als auch Gebete. In der Bibel gibt es viele Gebete und Lieder, die meisten stehen im Buch der Psalmen, im Alten Testament. Psalmen sind das Gesang- und Gebetbuch der Bibel. 
Es gibt unterschiedliche Arten von Psalmen, dazu gehören Klage-, Dank- und Lobpsalmen. 

Weil sich Jesus Christus selbst als guten Hirten verstand (Joh 10,11), hat Psalm 23 eine besondere Bedeutung für das Christentum. 

Der Herr ist mein Hirte
Der HERR ist mein Hirte,
mir wird nichts mangeln.
Er weidet mich auf einer grünen Aue
und führet mich zum frischen Wasser.
Er erquicket meine Seele.
Er führet mich auf rechter Straße
um seines Namens willen.
Und ob ich schon wanderte im finstern Tal,
fürchte ich kein Unglück;
denn du bist bei mir,
dein Stecken und Stab trösten mich.
Du bereitest vor mir einen Tisch
im Angesicht meiner Feinde.
Du salbest mein Haupt mit Öl
und schenkest mir voll ein.
Gutes und Barmherzigkeit
werden mir folgen mein Leben lang,
und ich werde bleiben
im Hause des HERRN immerdar.

Sehr schön ist auch der Psalm 139 zu beten, der von der Nähe Gottes zu uns seit Anfang unserer Geburt berichtet.

Mit Kindern kann man/frau wunderbar beten. Am Esstisch genauso wie vor dem Schlafengehen. In einer Situation der Freude wie der Angst. Das gemeinsame Beten schenkt Vertrauen und Geborgenheit. Wie schön ist es, für das Essen, für die Natur, für Mensch und Tier zu danken! Wieviel Freude darf sich im Gebet zeigen! Wie zuversichtlich ist es, zu spüren: Ich bin nicht allein! Das Schwere und die Not dürfen auch mit Kindern ehrlich ausgesprochen werden. „Ich habe Angst … um…“ ist ein ehrlicher Gebetsbeginn. 

Auch Erwachsene haben nicht auf alles Antworten. Aber sie können den Kindern helfen, mit ihren Wünschen, Sorgen und Ängsten die Erfahrung zu machen: Wir gehen gemeinsam durch diese Zeit! 

Wir können mit Kindern beten „so wie uns der Schnabel gewachsen ist“. Einfach und konkret, stammelnd und suchend, schweigend oder in ein paar kurzen Sätzen. Hier geht alles. 

Es gibt alte Gebete wie das vierstrophige Abendlied „Müde bin ich, geh zur Ruh“ von Luise Hensel aus dem Jahr 1816, wo es in der ersten Strophe heißt:

Müde bin ich, geh zur Ruh, 
schließe meine Augen zu. 
Vater, lass die Augen dein 
über meinem Bette sein. 
Amen

Aber auch moderne Gebete mit Kindern können Sie im Internet und in der Literatur finden. 

Gebete von und mit Kindern können so lauten:

Heute bin ich fröhlich, ich kann laufen und tanzen, sprechen und singen, hören und sehen, dafür danke ich dir, guter Gott. Amen.

Guter Gott, wir können dich nicht sehen, wie wir einen Menschen sehen können. Wir können dich nicht hören, wie wir einen anderen hören können. Doch du sagst, dass du da bist – immer. Du bist da, wenn das Leben schön ist. Du bist da, wenn das Leben schwer ist. Du bist da, wenn uns jemand sagt: Ich hab dich lieb. Du bist da, wenn jemand sagt: Ich lass dich nicht allein. Dafür danken wir dir – heute und morgen und an jedem neuen Tag. Amen.

Gott, in mir ist es dunkel – aber du bist das Licht. Ich fühle mich allein – aber du verlässt mich nicht. Ich bin unruhig – aber du schenkst mir Ruhe. Ich verstehe deine Wege nicht – aber du weißt den Weg für mich. Bleib bei mir mit deinem guten Geist. Amen.

Zu Essenszeiten

Guter Gott, danke für alles, was du uns schenkst. Ich danke dir für den Tisch, auf dem das Essen steht. Ich danke dir für die Zeit, die du mir schenkst. Ich danke dir für die, die mit mir essen. Ich danke dafür, dass Mama (Papa, Oma, Opa) das Essen gekocht haben. Wir sagen: Guten Appetit.
Amen.

Alles, was wir haben, kommt, o Gott, von dir – wir danken dir dafür.
Amen.

Komm, Herr Jesus, sei unser Gast Und segne, was du uns bescheret hast.

Jedes Tierlein hat sein Essen, jedes Blümlein trinkt von Dir, hast auch meiner nicht vergessen, lieber Gott, ich danke Dir!

Ein „Amen“ beschließt das Gebet. Es bedeutet: So soll es sein!

Zwölf gute Gründe, in der Kirche zu sein

Kirche

„Ich kann auch ohne Kirche glauben!“ – „Kirche ist doch altmodisch, verstaubt.“ – „In der Kirche ist so viel Unheil geschehen.“ 

So oder so ähnlich lautet es, wenn das Thema auf „Kirche“ kommt. Dabei ist Kirche etwas Wunderbares: Es ist die Gemeinschaft der Glaubenden! Es ist eine starke Gemeinschaft, die sich darüber vergewissert, was dem Leben Sinn und Halt gibt. Eine Kirche lebt dabei nicht nur für sich, sondern nimmt den Nächsten in den Blick. Eine Gemeinschaft des Glaubens hört auf Gottes Wort, empfängt das Geschenk der Taufe und stärkt sich im Abendmahl. Zugleich handelt sie danach, was Christinnen und Christen hören und glauben. Christinnen und Christen helfen den Schwachen, unterstützen Bedürftige und engagieren sich in der Nachbarschaft und weltweit. 

Das sind nur einige „gute Gründe“, Teil der Kirche zu sein. Andere lauten:

  1. Im christlichen Glauben bewahrt die Kirche eine Wahrheit, die Menschen sich nicht selber sagen können. Daraus ergeben sich Maßstäbe für verantwortungsbewusstes Leben.
  2. In der Kirche wird die menschliche Sehnsucht nach Segen gehört und beantwortet.
  3. Die Kirche begleitet Menschen von der Geburt bis zum Tod, das stärkt auf geheimnisvolle Weise.
  4. In der Kirche können Menschen an einer Hoffnung auf Gott teilhaben, die über den Tod hinausreicht.
  5. Die Kirche ist ein Ort der Ruhe und Besinnung. Unsere Gesellschaft ist gut beraten, wenn sie solche Orte pflegt.
  6. In der Kirche treten Menschen mit Gebeten und Gottesdiensten für andere ein. Sie tun das auch stellvertretend für die Gesellschaft.
  7. Die kirchlichen Sonn- und Feiertage mit ihren Themen, ihrer Musik und ihrer Atmosphäre prägen das Jahr. Die Kirche setzt sich dafür ein, diese Tage zu erhalten.
  8. In Seelsorge und Beratung der Kirche wird der ganze Mensch ernst und angenommen.
  9. In Krankenhäusern und anderen sozialen Einrichtungen der Kirche schaffen viele haupt- und ehrenamtlich Engagierte ein besonders menschliches Klima.
  10. Wer die Kirche unterstützt, übt Solidarität mit den Schwachen.
  11. Kirchliche Musik und Kunst sind bis heute prägende Kräfte unserer Kultur.
  12. Wo immer Menschen hinkommen oder hinziehen, treffen sie auch die weltweite christliche Gemeinschaft. Dazu kann jede und jeder beitragen.

Und wenn Sie, wenn ihr mehr vom Glauben, von Kirche und von der Kraft der Liebe Gottes erfahren wollen, sprechen Sie/sprecht uns an!

Ihre Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg