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Zur Aussiedler*innenarbeit gehören:

  • seelsorgerliche Betreuung
  • Glaubenskurse
  • Ökumenische Kontakte
  • Vertretung der Belange der Aussiedler*innenarbeit in Politik und Gesellschaft
  • die Verbindung zu den Kirchenkreisen und zum Oberkirchenrat
  • der Austausch der Pfarrer*innen in der "Theologischen Arbeitsgemeinschaft Russlanddeutsche in der ev.-luth. Kirche" (TARDE)
  • Referate, Seminare, Angebote beim Deutschen Evangelischen Kirchentag

Hintergrund und Ausblick

Hintergrund und Ausblick

In den vergangenen 25 Jahren hat die Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg rund 50.000 Christinnen und Christen aus russlanddeutschen Familien neu aufgenommen. Gerade im Südteil des Oldenburger Landes, dem Oldenburger Münsterland (Landkreise Vechta und Cloppenburg), haben die Gemeinden mittlerweile mehrheitlich russlanddeutsche Gemeindemitglieder. In Cloppenburg verdoppelte sich durch die neu aufgenommenen Russlanddeutschen die Zahl der Gemeindemitglieder, in Garrel vervierfachte, in Molbergen verfünffachte sie sich sogar.
Dagegen sind in den anderen eher lutherisch geprägten Regionen im Oldenburger Land (Friesland, Ammerland, Wesermarsch, Wildeshauser Geest) die Zuzüge spärlicher gewesen. Lediglich in den Städten Oldenburg, Wilhelmshaven und Delmenhorst gab es größere Zuzugszahlen. Heute gibt es auch dort unter den jungen Gemeindegliedern viele russlanddeutsche Familien.

Zukunft der Aussiedler*innenarbeit
Immer wieder fragen Menschen nach ihrer religiösen Identität. Gerade Personen mit Migrationshintergrund brauchen Zeit für die Selbstfindung. So verwundert es nicht, dass nach wie vor viele Russlanddeutsche in die Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg aufgenommen werden. Vielen gibt der Glaube Identität und Halt in der neuen Heimat. Ihre Kirchengebundenheit ist groß. Gleichwohl ist manches an Kirche und Gesellschaft noch zu befragen oder zu verinnerlichen. Ferner wurden viele Aussiedlern*innen im sowjetischen Staatsatheismus geprägt und verfügen daher über wenig oder keine religiöse Kenntnis.
Russlanddeutsche Gemeindemitglieder werden in den nächsten Jahrzehnten fester Bestandteil des Gemeindelebens sein und eigene Prägungen und neu entwickelte Glaubensstile und Glaubenserfahrungen einbringen. Dies zu unterstützen, wird neben Katechese und Koordination einer der zukünftigen Schwerpunkte der Aussiedler*innenarbeit werden.

Chronik der Aussiedler*innenarbeit in der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg

Chronik

2022

Langsam erholt sich auch die Oldenburger Aussiedlerarbeit von den Folgen der Pandemie. Allerdings sind die Beratungstermine und Glaubenskurse weniger geworden. Das liegt zum Teil auch daran, dass die jüngeren Generationen schon an der regulären Konfirmandenzeit als Jugendliche flächendeckend teilgenommen haben. Gleichwohl gibt es weiterhin Bedarf an Erwachsenenkatechetik. Das liegt wiederum an dem zunehmend fehlenden Kontakt zu kirchlicher Sozialisation. 
Am 11.-12. Juli 2002 tagte die »Konferenz für Aussiedlerseelsorge in der Evangelischen Kirche in Deutschland (KASS)« in Linstow. Dort war sie zu Gast im Wohlynier-Übersiedlungsmuseum, das an die eigenständige Geschichte der Wolhynierdeutschen mit ihren mehrfachen Umsiedlungen aus Ostpolen, Westukraine und Wartegau im 20. Jahrhundert erinnert. Weitere Themen waren das Netzwerk Aussiedlerseelsorge, die neue Website der EKD www.ekd.de/aussiedlerseelsorge.de und die kirchlichen Erzählräume, in welchen u.a. die Digitalen Abendgespräche weitergeführt werden. Besonderes Augenmerk gilt seit diesem Jahr darauf, welche Auswirkungen der Ukrainekrieg auf die Arbeit hat. Hierzu sind auch in der Oldenburgischen Kirche Beratungsgespräche mit Konventen, Geistlichen und Kirchengemeinden geführt worden.
Außerdem ist der Vorsitzende der KASS, Pfarrer Dr. Dürr, für die EKD in den »Beirat für Spätaussiedlerfragen und nationale Minderheiten« der Bundesregierung im Bundesministerium des Inneren berufen worden.

2021

Die Arbeit der Oldenburger Aussiedlerarbeit stand auch 2021 im Schatten der Pandemie. Gleichwohl konnten Glaubenskurse mit zuteilen individuellen Angeboten aufrechterhalten werden. Wichtig ist die digitale Vernetzung auf EKD-Ebene geworden. So gab es „Digitale KASS-Abendgespräche“ am Mi., d. 23. 06. 21, und Di., d. 29. 06. 21, jeweils von 19.00 – 20.20 Uhr, zu Fragen der Erinnerungskultur und des Generationenverhältnisses anlässlich der Jährung des 80zigsten Jahrestages des sogenannten Stalin-Erlasses zur Deportation der Deutschen in der damaligen Sowjetunion. Hierzu bewährt sich dieses Format eines „seelsorgerlich-kirchlichen Erzählraums“. Die Veranstaltung ist auch von Personen aus der ELKiO besucht worden. 

2020

Am 15. 01. 2020 ist der Oldenburger Aussiedlerbeauftragte Pfarrer Dr. Oliver Dürr auf der Jahrestagung in Nürnberg zum Vorsitzenden der Konferenz für Aussiedlerseelorge in der EKD (KASS) gewählt worden. Die KASS vertritt das Arbeitsfeld für mehr als 2 Millionen Glieder russlanddeutscher Herkunft in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Das Jahr 2020 hat aufgrund der Pandemie die Verstärkung der Netzwerkarbeit der KASS erfordert. Die Konferenz ist deswegen über die Delegierten der Landeskirchen, Werke und Einrichtungen hinaus zu einer Akteurs-Konferenz erweitert worden. Das hat auch seinen Grund darin, dass in Oldenburg wie in der EKD insgesamt immer stärker konkrete Anfragen zu Basiswissen und Beteiligungsfeldern direkt von einzelnen Personen an die Aussiedlerseelsorge gestellt werden, die gemeindlich aktiv sind oder besondere Anliegen haben, sich jedoch nicht an die Ortsgemeinden oder kirchliche Träger wenden. Die Hygienekonzepte haben 2020 zudem zu flexiblen Lösungen der Gestaltung der Glaubenskurse geführt. 

2019

Die EKD ist an vielen Stellen im Umbruch. Auch die Aussiedlerabeit konsolidiert ihre Aufgaben für die Zukunft ihrer Konferenz (KASS). Sie stößt dabei auf reges Interesse von Politik, Bildung und Gesellschaft. Dabei zeigt sich zunehmend, dass russlanddeutsche Bürger und Bürgerinnen neue Allianzen mit anderen gesellschaftlichen Gruppen eingehen, um das interkulturelle Miteinander in Stadtteilen oder in der Öffentlichkeit zu stärken oder Eigeninteressen durchzusetzen. Nach wie vor sind 2019 etwa 8500 Personen im Aufnahmelager Friedland aus Staaten der ehemaligen GUS-Länder eingereist (vornehmlich Ukraine, Sibirien, Kasachstan). Eine besondere Veränderung findet sich dahin, dass man unter ihnen mehr und mehr sogenannte interkulturelle hybride Identitäten hat. Sie zeichnet aus, dass sie ihre Einwanderung durchaus mit einer intensiveren Verbundenheit zum Auswanderungsland verknüpfen wollen. Das gilt besonders auch dann, wenn Familien einreisen, in denen Personen einer nicht-deutschen Nationalität angehören. Daraus allein ergeben sich zunehmend migrationsthematische Vernetzungen der Oldenburger Kirche als Gliedkirche der EKD. 2019 sind Pfarrer Edgar (Westfalen) zum Vorsitzenden und Pfarrer Dr. Dürr (Oldenburg) zum stv. Vorsitzenden der Konferenz der Aussiedlerarbeit in der EKD gewählt worden. Beide vertreten nach wie vor die EKD im Beirat des Bundesministeriums des Inneren für die Aussiedlerarbeit.

2018

Bei den Gemeindekirchenratswahlen am 11. 03. 2018 sind deutlich mehr Aussiedlerinnen und Aussiedler angetreten und auch gewählt worden. In einigen Kirchengemeinden mit hohem Anteil Russlanddeutscher stellen sie sogar eine Mehrheit und repräsentieren damit den Proporz der Gemeindeglieder. Daneben ist Pfarrer Dr. Dürr in den Beirat für Spätaussiedler und nationale Minderheiten der Bundesregierung bestellt worden. Leider ist am 29. 09. 2018 der langjährige Vorsitzende der Konferenz der Aussiedlerseelsorge in der EKD, Reinhard Schott, aus der Ev. Kirche der Pfalz verstorben. Die Arbeit in Diakonie, Flüchtlings- und Aussiedlerarbeit hat ihm einen ungemeinen Einsatz und Erfolge für Menschen ganz im Sinne der christlichen Nächstenliebe zu verdanken.  

2017

Der neunte Glaubenstag der Aussiedlerarbeit fand am 26. August in Garrel anlässlich des 500. Reformationsjubiläums mit 110 Brüdern und Schwestern aus den Brüderversammlungen aus Cloppenburg, Oldenburg, Ahlhorn, Bösel, Vechta-Lutten, Damme, Löningen, Lohne, Essen, Garrel und Goldenstedt statt. Das „Russlanddeutsche Gasthaus“ der Aussiedlerseelsorge in der EKD, das auf dem Markt der Möglichkeiten des DEKT 2017 in Berlin stand, wurde federführend durch ein Oldenburger Team vom Beauftragten und fünf jungen Erwachsenen (zusammen mit Berlin, der Pfalz, SinN-Stiftung (Bayern), DW Württemberg und Westfalen) verantwortet. Pfarrer Dr. Dürr vertrat die KASS am 27. März und am 2. September auf den Festakten des Bundes der Vertriebenen und des Innenministeriums in Berlin. Am 4. und 5. Dezember fand in Speyer die Jahrestagung der KASS statt. Themen waren Identitätsstrategien von russlanddeutschen Aussiedlern und bildungspolitische Angebote zum nachhaltigen Demokratiebewusstsein in den EKD-Migrationsgruppen.

Der neunte Glaubenstag der Aussiedlerarbeit fand am 26. August in Garrel anlässlich des 500. Reformationsjubiläums mit 110 Brüdern und Schwestern aus den Brüderversammlungen aus Cloppenburg, Oldenburg, Ahlhorn, Bösel, Vechta-Lutten, Damme, Löningen, Lohne, Essen, Garrel und Goldenstedt statt. Das „Russlanddeutsche Gasthaus“ der Aussiedlerseelsorge in der EKD, das auf dem Markt der Möglichkeiten des DEKT 2017 in Berlin stand, wurde federführend durch ein Oldenburger Team vom Beauftragten und fünf jungen Erwachsenen (zusammen mit Berlin, der Pfalz, SinN-Stiftung (Bayern), DW Württemberg und Westfalen) verantwortet. Pfarrer Dr. Dürr vertrat die KASS am 27. März und am 2. September auf den Festakten des Bundes der Vertriebenen und des Innenministeriums in Berlin. Am 4. und 5. Dezember fand in Speyer die Jahrestagung der KASS statt. Themen waren Identitätsstrategien von russlanddeutschen Aussiedlern und bildungspolitische Angebote zum nachhaltigen Demokratiebewusstsein in den EKD-Migrationsgruppen.

2016

Ende 2016 schied Pastor Heinrich Pister nach mehr als 22 Jahren aus der Aussiedlerarbeit aus und wurde in den Ruhestand verabschiedet. Bruder Pister war der Seelsorger für die Deutschen aus Russland zuerst im Kirchenkreis Cloppenburg, dann im Kirchenkreis Oldenburger Münsterland. Er hat unzählige Glaubenskurse geleitet, die Brüderversammlungen betreut und mit Gottesdiensten und Seelsorge vor Ort gedient. Die Aussiedlerarbeit sagt dem Herrn Jesus Christus Danke für die Arbeit unseres Bruders.

2015

Ein besonderes Ereignis war der 8. Glaubenstag der Aussiedlerarbeit am 26. September in der Kirchengemeinde Damme mit 130 Schwestern und Brüdern aus den Oldenburger Versammlungen. Gastprediger war der Westfälische Beauftragte und Vorstandsmitglied der Aussiedlerseelsorge in der EKD, Pastor Edgar Born. In der EKD endete die Arbeit im November mit der Fachtagung der Konferenz der Aussiedlerseelsorge (KASS) in Lemgo. Sie würdigte mit einem Besuch das Aussiedlermuseum in Detmold. Hier zeigt sich, dass die traditionelle Gedächtniskultur zur Migrationsgeschichte der Spätaussiedler und Aussiedler einen weiteren wichtigen Ort in Deutschland gefunden hat. Besonderer Dank galt dem Ratsbevollmächtigten der EKD, Kirchenpräsident i.R. Helge Klassohn (Anhalt), der nach sieben Jahren verabschiedet wurde. In den neuen Vorstand wurde auch der Oldenburger Beauftragte Pastor Dr. Oliver Dürr gewählt.

2014

Drei besondere Schwerpunkte gab es. Erstens stand die Frage nach der Gedächtniskultur der jüngsten Generation unter den Aussiedlern, die zu großen Teilen als Kinder herübergekommen waren bzw. hier in Deutschland erst geboren wurden, im Fokus des Interesses. Dazu und zu weiteren Fragen der Identitätspflege war Pfr. Dr. Dürr als Fachreferent u.a. in die Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens nach Dresden und zur II. Fachwissenschaftlichen Tagung nach Augsburg geladen. Zweitens ist die Nachfrage seitens der KiTas und der Schulen nach Beratung gestiegen. Und nicht zuletzt hat drittens die kritische Lage in der Ost-Ukraine und auf der Krim die Politik in Berlin dazu bewogen, mit der Aussiedlerarbeit der EKD die Frage zu beraten, was dies für die Deutschen in Russland und der Ukraine bedeutet. Nach der 10. Änderung des Bundesvertriebenengesetzes (BVFG) sind zudem Einreiseerleichterungen für Spätaussiedler grundsätzlicher Art ermöglicht worden, was v.a. der Familienzusammenführung dienlich ist.  

2013

Nach wie vor erfreut sich die Aussiedlerarbeit einer hohen Nachfrage an Glaubenskursen, Seelsorge und Vortragsarbeit. Die konzeptionelle Arbeit ist nun im Bildungsaufweis der Oldenburger Kirche nachzulesen. Höhepunkt war der Glaubenstag der Aussiedlerarbeit am 28. September in der Kirchengemeinde Essen i.O. In der EKD endete die Arbeit im November mit der Fachtagung der Konferenz der Aussiedlerseelsorge (KASS) in Berlin. Themen waren "Toleranz und Religionsfreiheit" anlässlich des Erlasses der Zarin Katharina II. vor 250 Jahre zur Einwanderung der Deutschen nach Russland und das Toleranzedikt von 1773. Dabei wurden auch Stationen der 35jährigen Arbeit der Aussiedlerseelsorge nachgezeichnet und Stärken und Versäumnisse jetziger kirchlicher Beheimatung Russlanddeutscher diskutiert. Unter dem Titel "Lebendige Brücken" wurde ein Preis für Integration ausgelobt. Zuletzt dankte die KASS ihrem Vorsitzenden Matthes Mustroph aus Westfalen für die fast 20 jährige Leitung.

2012

Besonderes Augenmerk lag auf der Erarbeitung eines neuen Papers zur Aussiedlerarbeit in der oldenburgischen Kirche. Außerdem stand schwerpunktmäßig die Zusammenarbeit mit der Carl-von-Ossietzky-Universität im Bereich Ökumene und mit der Kinderakademie Cloppenburg an.

2011

Am 17. September wurde der 6. Glaubenstag der Aussiedlerarbeit in Cloppenburg mit Gottesdienst und Brüderversammlung gefeiert. Bischof Janssen predigte dabei erstmalig. Allein in den Glaubenskursen, die Aussiedlerpastor Pister im Kirchenkreis Oldenburger Münsterland 2009-2011 angeboten hat, sind insgesamt 98 Erwachsene getauft, 158 Erwachsene konfirmiert und davon insgesamt 90 Personen in die Kirche aufgenommen worden. Hinzu kommen weitere Glaubenskurse, die in Oldenburger Kirchengemeinden selbständig und von der Aussiedlerarbeit begleitet stattfinden. Ein weiterer Schwerpunkt war in Zusammenarbeit mit dem Diakonischen Werk Württemberg die Frage nach der Motivation der mittleren Generation in der Gemeindearbeit.  

2010

Höhepunkt war in diesem Jahr die Tagung der Konferenz der Aussiedlerseelsorge im Ev. Blockhaus Ahlhorn. Das Thema "Identität und Integration" konnte mit gemeindlichen und ökumenischen Erfahrungen vor Ort verknüpft werden. So besuchte die Konferenz u.a. die mehrheitlich russlanddeutsche Jugendgruppe der Kirchengemeinde Molbergen, um mit der jüngsten schon hier geborenen Generation über ihre Selbsteinschätzungen zu reden, sodann die Freie Evangeliums Christengemeinde der russlanddeutschen Pfingstler in Molbergen, deren besonderen Einstellungen zum Themenkomplex kennengelernt werden sollten. Durch einen Besuch der St. Lamberti–Kirche in Oldenburg rundete sich das Thema insofern ab, als dass der Konferenz die starken Unterschiede zwischen lutherischen Stammlanden und Diaspora in Oldenburg vor Augen geführt wurden.

2009

Am 26. September trafen sich über 260 Brüder und Schwestern aus Versammlungen von 18 Oldenburger Kirchengemeinden in der Klosterkirche zu Vechta zum Glaubenstag der Aussiedlerarbeit. Höhepunkt war die Predigt der neuen Oberkirchenrätin Annette-Christine Lenk. Das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung hat eine Studie zum Oldenburger Münsterland: „Land mit Aussicht“ herausgegeben, an der die Aussiedlerseelsorge mitgearbeitet hat. Die Konferenz der Aussiedlerseelsorge (KASS) der EKD feierte in Berlin den 30. Jahrestag der Aussiedlerseelsorge der EKD mit einem großen Festakt.

2008

Durch die Zusammenlegung der Kirchenkreise Cloppenburg und Vechta zum Kirchenkreis Oldenburger Münsterland hat sich auch der Tätigkeitsbereich von Aussiedlerpastor Pister vergrößert und erstreckt sich nun auf das gesamte Südoldenburg. In Zusammenarbeit mit der Konferenz der Aussiedlerseelsorge (KASS) der EKD standen Themen wie die Erstellung von „Leitfäden zu Hochzeit, Taufe und Beerdigung“ und Arbeit mit russlanddeutschen Frauen für die Aussiedlerkoordination im Vordergrund.  

2007

Zusehends bittet die Politik auf allen Ebenen um Beratung in Fragen der Integrationsarbeit. und bei der Erteilung ev. Religionsunterrichtes. Der 4. Oldenburger Aussiedlertag findet in Molbergen statt. Die Kirchenkreise Vechta und Cloppenburg werden zum Kirchenkreis Oldenburger Münsterland zusammengelegt, weswegen die Aussiedlerarbeit dort strukturell angeglichen werden muss. 2007 ist Kirchenpräsident Klassohn aus der Ev. Kirche Sachsen-Anhalts Nachfolger von Bischof i.R. Wollenweber geworden.

2006

Pastor Dürr informiert in Vorträgen und Beiträgen über die Religiosität von Russlanddeutschen und über russlanddeutsche Freikirchen. 2006/07 findet ein zweiteiliges Seminar der Aussiedlerarbeit der EKD für Oldenburger und Hannoversche Gemeindekirchenräte statt. Das Seminar leiten Pastor Dürr und Pastor Grimmsmann aus Hannover in Ahlhorn und Stapelfeld.

2005

Der 3. Oldenburger Aussiedlertag findet in Delmenhorst-Deichhorst statt.

2004

Pastor Dr. Hennings scheidet als Koordinator der Aussiedlerseelsorge aus. Neuer Aussiedlerbeauftragter der Ev.-luth. Kirche in Oldenburg wird Pastor Oliver Dürr, Gemeindepfarrer in Molbergen.

2003

Der 2. Oldenburger Aussiedlertag wird wieder in Bant gefeiert.

2002

Pastorin Plote, Kircheältester Überall und Pastor Hennings reisen nach Kirgistan und Kasachstan. Daran schließen sich viele Vorträge in Oldenburger Kirchengemeinden an. Vom 12. bis 14. September feiert die KASS 25 Jahre Aussiedlerseelsorge in der EKD in Erfurt.

2001

Die Vorbereitungen für eine "Bibel für Aussiedler" beginnen in Zusammenarbeit mit der Dt. Bibelgesellschaft in Stuttgart. Am 1. September wird der 1. Oldenburger Aussiedlertag in Wilhelmshaven-Bant mit rund 550 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gefeiert. Pastorin Plote und Kirchenältester Überall aus Bant reisen mit einer hannoverschen Delegation nach Sibirien.

2000

Bischof Wollenweber (Ev. Kirche der Schlesischen Oberlausitz) wird neuer Beauftragter des Rates der EKD für Spätaussiedler und Heimatvertriebene.

1999

Das Diakonische Werk veröffentlicht ein "Leitbild Migrationsarbeit". Im Sommersemester findet an der Universität ein mit dem Diakonischen Werk und der Aussiedlerarbeit aufgestelltes Seminar "Zur relig. und soz. Situation Russlanddeutscher in Oldenburg" statt. Die Arbeitshilfe "Zwölf Tipps zu Beerdigungen von Aussiedlern" von Pastor Hennings wird von der EKD vertrieben. Die Aussiedlerarbeit initiiert und gestaltet den 2. Oldenburger Brüdertag, Gespräche, Ausstellungen, Vorträge und Aufsätze. Diese Arbeit wird die nächsten Jahre fortgesetzt (z.B. 3. Old. Brüdertag 2000). Am 24. Juni wird die "Konferenz für Aussiedlerseelsorge in der EKD" (KASS) gegründet.

1998

Die Synode der Ev.-luth. Kirche in Oldenburg beschließt im Mai eine Ordnung und Rahmenrichtlinien für Tauf- und Konfirmandenunterricht mit Erwachsenen. Es findet der "1. Oldenburger Brüdertag" für Gemeindeleiter und Laienprediger in Brüderversammlungen statt. Außerdem wird auf die Situation der Russlanddeutschen mithilfe verschiedener Ausstellungen und Veranstaltungen aufmerksam gemacht. In der EKD übernimmt OKR Wolfgang Wild die Aufgaben von Pastor Just. Pastor Dr. Hennings wird in den Materialdienst der EKD-Konferenz berufen.

1997

Der Beauftragte des Rates der EKD für Aussiedler, Präsident i.R. Dr. Karl-Heinz Neukamm, besucht die oldenburgische Kirche und lobt die "vorbildliche Integrationsarbeit". Das Diakonische Werk Cloppenburg gewinnt im Bundeswettbewerb "Vorbildliche Integration von Spätaussiedlern" die Goldmedaille. Hingegen scheidet Pastor Winkel in der Aussiedlerarbeit aus und wird Pfarrer in Zetel.

1996

Durch das Inkrafttreten des "Wohnortzuweisungsgesetzes" geht der Zuzug ins Oldenburger Münsterland, Delmenhorst und Wilhelmshaven schlagartig zurück. Allerdings kommen nun vermehrt Aussiedler nach Oldenburg, ins Ammerland, nach Friesland und in die Wesermarsch. R. Hennings, U. Plote und M. Winkel erarbeiten Unterrichtsmaterial für "Tauf- und Konfirmandenunterricht mit Erwachsenen unter der Berücksichtigung der Situation russlanddeutscher Aussiedler" (2. Aufl. 1997, 3. Aufl. 1998, Vertrieb durch EKD 1999).

1995

Im Kirchenkreis Vechta legt das Diakonische Werk einen "Wegweiser für Spätaussiedler im Landkreis Vechta" vor. Die Kirchengemeinde Wilhelmshaven-Bant nimmt zum Thema Aussiedlerzuzug mit einem Stand am Markt der Möglichkeiten auf dem Ev. Kirchentag in Hamburg (1997 auch in Leipzig) teil. Erste Materialien zur Konfirmandenarbeit mit Aussiedlern werden für Oldenburg entwickelt und auf der Tagung der "Lager- und Aussiedlerpfarrer" in Eisenach vorgestellt. Seitdem ist die oldenburgische Kirche ständiges Mitglied der Konferenz für Aussiedlerseelsorge und der Regionalkonferenz-Nord der EKD. Die "Gifhorner Erklärung" der in Niedersachsen vom Zuzug besonders betroffenen Landkreise fordert für die Steuerung der Integration neue Verfahrensweisen und bereitet damit das "Wohnortzuweisungsgesetz" vor.   

1994

Aufgrund des massiven Zuzugs ins Oldenburger Münsterland wird für den Kirchenkreis Vechta Pastor Michael Winkel für drei Jahre als Aussiedlerseelsorger berufen, für den Kirchenkreis Cloppenburg dafür auf unbestimmte Zeit Pastor Heinrich Pister, selber Russlanddeutscher, ernannt und für die Koordination der Aussiedlerarbeit der Ev.-luth. Kirche in Oldenburg Pastor Dr. Ralph Hennings, Gemeindepfarrer in Bösel, beauftragt. Im Oktober konstituiert sich die „Theologische Arbeitsgemeinschaft Russlanddeutsche in der Ev.–luth. Kirche“ (TARDE).

1993

Im "Kriegsfolgebereinigungsgesetz" wird die Zahl der aufzunehmenden Aussiedler auf 200.000 begrenzt. OKRin Dr. Albrecht beruft die betroffenen Gemeinden zum Austausch und Gesprächen im Oberkirchenrat ein.

1991/92

Es kommt zu ersten sozialen Problemen von Aussiedlern während der Eingewöhnung. Auch gibt es Irritationen der Gemeinden bezüglich der althergebrachten russlanddeutschen Frömmigkeit, die in neu gegründeten Brüderversammlungen in oder neben den Kirchengemeinden ihren vornehmlichen Ort findet.

1990

Erste Aussiedler kommen in Oldenburger Kirchengemeinden an.

1989

Zusammenbruch der UdSSR. Ausreisewillige Deutsche dürfen seither nach Deutschland aussiedeln.

Fachliteratur über Russlanddeutsche und Aussiedler*innenarbeit

Fachliteratur