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Warum Seemannsmissionen wichtig sind

Das zentrale Anliegen der Deutschen Seemannsmission ist, die gottgegebene Würde der Seeleute zu unterstützen („support of seafarers‘ dignity“). Die Arbeit für Seeleute ist im Gebot der christlichen Nächstenliebe verankert und wird von Seemannsmissionen in Deutschland seit mehr als 150 Jahren geleistet.

Viele Menschen verbinden mit der Seefahrt romantische Vorstellungen. Ferne Länder, blauer Himmel, Meer und Sonne, das sind Traumschiff-Bilder, die von TV-Sendungen verbreitet werden. Die Realität in der Berufsschifffahrt ist davon weit entfernt. 95 Prozent unserer Importwaren kommen über den Seeweg in unser Land – egal ob Auto, Kaffee oder Bananen.

Die Arbeit an Bord bedeutet eine Sieben-Tage-Woche. Wohnraum und Arbeitsplatz liegen dicht beieinander. Ein privates Eckchen findet sich für den Einzelnen kaum. Hinzu kommen die sozialen Probleme, die eine eng zusammenlebende Zwangsgemeinschaft mit sich bringt. Menschen mit unterschiedlichen Nationalitäten, mit unterschiedlichen Religionen und unterschiedlichen Mentalitäten treffen in der Besatzung aufeinander.

Seeleute sind oft monatelang von ihren Familien getrennt. Die Liegezeiten in den Häfen sind meist nur noch sehr kurz, manchmal nur wenige Stunden. Zum Landgang bleibt dann wenig oder gar keine Zeit.

Vor diesem Hintergrund arbeitet die Deutsche Seemannsmission zum Wohl der Seeleute. Mitarbeitende der Seemannsmission kommen in den Häfen an Bord, sie betreiben Betreuungseinrichtungen, erledigen Fahrten und machen, wenn nötig, Krankenhausbesuche.

Das weltweite Netz der Deutschen Seemannsmission umfasst heute 17 Auslands- und 16 Inlandsstationen. Über 700 Frauen und Männer arbeiten weltweit haupt- und ehrenamtlich für die Deutsche Seemannsmission.

Die Seemannsmission wird in der oldenburgischen Kirche von zwei Vereinen getragen: Deutsche Seemannsmission Wilhelmshaven e.V. für Wilhelmshaven und Deutsche Seemannsmission Unterweser e.V. für die Häfen Elsfleth, Brake und Nordenham. Der „Seamen‘s Club“ in Brake wird in ökumenischer Partnerschaft mit der katholischen Seemannsmission „Stella Maris“ betrieben.