Fundamente
 

Newsletter der Gemeindeberatung der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg
Nr. 3.10
Juli 2022

 
 
Inhalt
 
 
 
Vorwort zu den Gemeindekirchenratswahlen 2024
 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

in der Sommerausgabe unseres Newsletters beginnen wir mit ersten Ausblicken auf die Gemeindekirchenratswahlen 2024. 

Wir stellen Ihnen eine Methode vor, die ermöglichen soll, schon frühzeitig, geplant und mit Freude auf Menschen in Ihrem Umfeld zuzugehen, um diese für die Mitarbeit in der Kirchengemeinde bzw. im Gemeindekirchenrat zu gewinnen. 

Die Vorbereitungen auf die Wahl laufen auf Hochtouren. So lesen Sie einen kurzen Bericht von einer EKD-Tagung, zu der sich Interessierte aus verschiedenen kirchlichen Arbeitsgebieten und unterschiedlichen Landeskirchen getroffen haben, um erste Ideen zur Wahl auszutauschen. 

Mit Gedanken über das Gleichnis vom Unkraut - bzw. den Wildkräutern - unter dem Weizen grüßen wir Sie herzlich aus der Arbeitsstelle für Gemeindeberatung und wünschen Ihnen einen erholsamen Sommer. Andreas Zuch

Nachfolgend haben wir zwei Dokumente über die Gemeindekirchenratswahlen für Sie vorbereitet. 

Die Personalkonferenz

EKD Fachtagung Kirchenvorstandswahlen in Leipzig

 
 
An(ge)dacht
 

Liebe Leserin, lieber Leser,

zu Beginn erlaube ich mir einen biografischen Einstieg: 
Vater: Kann mir heute mal jemand im Garten helfen, es ist total viel Unkraut gewachsen in den Regentagen. 
Sohn: Lass doch das Unkraut, sieht doch gut aus. 
Tochter: Außerdem ist das kein Unkraut, das sind Wildkräuter. 
Vater: Ja, die wachsen nur an der falschen Stelle. 
Tochter: (Hält einen Kurzvortrag mit Einführung in die Wunderwelt der Botanik)
Was da bei uns so alles wächst: Kamille, Spitzwegerich, - es sind Heilpflanzen, weiß die Tochter, ja selbst Giersch kann man essen – der ist sogar gesund, erfahre ich bei dieser Gelegenheit. 
Ich werde wieder allein in die Rabatten müssen, das wird mir zunehmend klar. 
Aber immerhin nehme ich die Frage dorthin mit: 

„Was ist eigentlich Unkraut?”. 

An und für sich ist so ein Löwenzahn ja eine Freude fürs Auge: Frisches Grün, spitzgezahnte Blätter. Darin leuchtend gelb die Blüte als Strahlenkranz, und aus ihr entsteht schließlich das feine Wunder der Pusteblume mit ihren unzähligen kleinen Fliegern. Essen kann man die Löwenzahnblätter auch, als Salat, so lange sie noch jung und zart sind – jedenfalls sagt das die erfahrene Tochter. 
Oder stellen Sie sich eine Wiese vor, dick mit gelben Butterblumen übersät. Auch anderes, was da zwischen den Beeten wächst, ist genießbar. Sauerampfer zum Beispiel. Als Kinder, erinnere ich mich, haben wir das gekaut. Waldmeister duftet herrlich…
So gesehen stimmt es, wenn gesagt wird: Unkraut gibt es nicht! Es sind tatsächlich Wildkräuter. Die andere Seite dieser Erkenntnis: Ich arbeite allein im Garten. Weil ich der einsamen Meinung bin: wenn es zu viel wird mit dem Unkraut, hilft nur noch ausrupfen. Denn hartnäckig sind sie schon, diese Kräuter. 

Beim Ausreißen bin ich allerdings vorsichtig geworden. Das wusste schon der Hausherr in dem biblischen Gleichnis vom Unkraut unter dem Weizen (Mt. 13,24ff). Der hat entsprechend angeordnet, dass das Unkraut und der Weizen beides miteinander wachsen sollten, bis zur Ernte, damit nicht versehentlich die Getreidepflanzen mit ausgerissen werden. Erst wenn alles ausgewachsen ist und man sehen kann, was dabei herausgekommen ist, lassen sich nützliche und schädliche Pflanzen, Verzeihung „Wildkräuter“ voneinander unterscheiden. 

Ich verstehe das als eine Mahnung zum Abwarten und zur Gelassenheit. Denn oftmals ist nicht von vorneherein abzusehen, was denn letztendlich Frucht bringt bei all unserem Tun und was nicht. 

Wenn man das eigene Leben als einen Garten betrachtet, gibt es immer wieder Pflanzen, die man da nicht haben will: persönliche Fehler, Misserfolge, persönliche Rückschläge, auch gesundheitliche. 
Aber manchmal sind in solchen „Lebens-Unkrautecken“ auch Nutz- oder sogar Heilpflanzen darunter, ohne dass man sie zunächst als solche wahrnimmt. Und gelegentlich hat so ein Löwenzahn tatsächlich eher einen schmackhaften Salat gebracht als ein sorgfältig gezogener Salatkopf. Das lässt sich oft erst im Nachhinein beurteilen, wenn man das Ganze übersieht. 
Manchen Menschen möchte ich sagen: Ich mag Deine Unkrautecken – sie sind mir eigentlich viel lieber als Deine glatten und schön angelegten Beete. Das macht dich ja doch aus: die lebendigen bunten Ecken deines Lebensgartens. 
Und doch ist es so: Nicht bei allen Unkräutern reicht es, sie klein zu halten oder sie als liebenswerte Unkrautecken zu sehen. Manche müssten so weit wie möglich ausgerupft werden, weil sie sonst alles andere überwuchern und ersticken. 
Da ist es notwendig, die Quecken nicht weiter wuchern zu lassen, sondern die kleinen Triebe von Begegnung und Verständigung zu pflegen. 
Unkraut ist also nicht Unkraut:  Es können wuchernde Pflanzen sein, die alles andere ersticken. Man kann sie als Wildkräuter betrachten, von denen viele auch nützliche Seiten haben. Man kann die Unkrautecken im Lebensgarten sogar gernhaben. 

„Lasst beides miteinander wachsen bis zur Ernte. Und um die Erntezeit will ich zu den Schnittern sagen: Sammelt zuerst das Unkraut und bindet es in Bündel, damit man es verbrenne; aber den Weizen sammelt in meine Scheune.” 
Gott wird uns zeigen, was schließlich Unkraut und was Weizen bei uns war – bei unseren Bemühungen im Gemeindekirchenrat, in Kirche und Gesellschaft und bei uns selbst… 
Bis dahin erlauben wir uns eine gelassene Haltung im Unterscheiden von Kräutern in unserem Tun und Lassen. 
Ich wünsche Ihnen, dass Sie mit dieser Gelassenheit im Herzen in Ihrem (Lebens-) Garten sein können.  Andreas Zuch 
 

 
 
Fortbildungen für Gemeindekirchenräte und Interessierte
 

Liebe Kirchenälteste*innen, liebe Ehrenamtliche*innen, 

im letzten Newsletter haben wir Ihnen eine Reihe von Fortbildungen vorgestellt. Nun möchten wir noch einmal daran errinnern. Es gibt interessante Fortbildungen im August, September und Dezember.

Wir hoffen, Sie auf diesem Wege zu erreichen und freuen uns über zahlreiche  Anmeldungen. Bitte melden Sie sich unter Angabe ihres Vor- und Zunamen sowie ihrer zugehörigen Kirchengemeinde unter Gemeindeberatung@kirche-oldenburg.de an.

Fortbildungen für Gemeindekirchenräte und Interessierte

 
 
Ritschies Reste - Gedanken aus dem off