Fundamente
 

Newsletter der Gemeindeberatung der Ev. - Luth. Kirche in Oldenburg
Nr. 3.3
August 2020

 
 
Inhalt
 
 
 
Vorwort
 

Liebe Kirchenälteste, liebe Mitglieder der Gemeindekirchenräte unserer Kirche,
wir schreiben das Jahr 2020… - bei diesem Satzanfang kommen mir sofort die Anfangszeilen bzw. Anfangsworte jeder Raumschiff Enterprise - Folge aus den frühen 70er Jahren in den Sinn. Als kleines Mädchen durfte ich – vornehmlich samstags nach dem Baden im gemütlichen Frotteeschlafanzug  – die laufende Folge im Fernsehen ansehen und jede Folge begann mit den Worten einer sonoren Stimme: „Der Weltraum, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2200. Dies sind die Abenteuer…“.

 

Nun schreiben wir zwar „erst“ das Jahr 2020, trotzdem mutet vieles, was gerade so anders und uns auch doch fremd daher kommt, wie ein Abenteuer an. Sicherlich erforschen wir gerade keine neuen Galaxien oder Zivilisationen – im Gegenteil – trotzdem begeben wir uns in der Gesellschaft allgemein aber auch insbesondere in unseren Kirchengemeinden – auch ausgelöst durch die Corona-Pandemie, aber auch durch die sich bisher schon sehr deutlich zeigenden Veränderungen in unserer Kirche – auf die Suche nach neuen Wegen. Und das erscheint hier und da auch manchmal wie ein großes Abenteuer oder gar doch wie die Erforschung neuer Galaxien. Wer hätte Anfang des Jahres gedacht, dass wir Gottesdienste zuhause feiern (müssen) oder wir – schnellstmöglich – Formen finden mussten, um auch in dieser „ver-rückten“ Zeit unseren Glauben leben zu können? …dass wir Gemeindekirchenratssitzungen als Videokonferenzen gestalten würden? …, dass Konfirmationen im Garten der Konfirmand*innen stattfinden? …das wir für die Feier des Abendmahls ganz besonders kreativ sein müssen? …dass wir vielleicht nicht neue Galaxien erforschen, dann aber sicherlich neues, fremdes Land, wo wir vieles noch nicht kennen und erst unsere Erfahrungen sammeln müssen.

Mit den Fundamenten begleiten wir Sie weiterhin und hoffen, dass wir Ihnen mit den Themen, die wir aufgreifen, eine Unterstützung Ihrer Arbeit im GKR bieten können. Dass wir Ihnen auf dem Weg, dieses „neue, fremde Land“ zu erkunden, es zu verstehen und auch fruchtbar zu machen, hilfreich zur Seite stehen können.

Schon jetzt wird der eine oder die andere denken, dass doch gerade eben erst die „neuen“ Fundamente 3. vorgestellt wurden und eigentlich noch „etabliert“ werden müssen. Und dann schon wieder was Neues?

Hiermit reagieren wir auf die Entwicklungen. Die Fundamente werden nun nicht mehr als Printmedium erscheinen, sondern wir werden sie als Newsletter digital versenden. Sie entscheiden für sich, ob sie sie ausdrucken und abheften oder ob sie diesen Newsletter digital speichern oder einfach „nur“ lesen. Zudem wird es ein Archiv geben, wo wir unter Stichworten Texte zum Nachlesen bereithalten.

Damit möchten wir an dieser Stelle einen kleinen Beitrag zur Klimadebatte leisten und Ressourcen sparen. Zudem werden wir mit dem Newsletter flexibler und können auch kurzfristiger auf Entwicklungen und  Prozesse in unserer Kirche und darüber hinaus reagieren und Ihnen zeitnah zu den unterschiedlichsten Themen Informationen bereitstellen.

Neben den weiterhin für Sie unter einem bestimmten Thema zu findenden Artikeln, werden Sie Rubriken finden, in denen wir auf Kirchenältesten-Fortbildungen hinweisen – manchmal als „save the date“ oder schon ganz konkret mit Anmeldefristen etc. Zusätzlich möchten wir das eine oder andere aus der Arbeitsstelle berichten oder vielleicht Menschen vorstellen, die in unserer Kirche arbeiten.

Wir hoffen, Sie lassen sich auf „unser“ Abenteuer ein. Bitte scheuen Sie sich nicht, uns Anregungen und Kritik, Fragen und auch gerne Lob zukommen zu lassen. Nur dadurch können wir Sie als Kirchenälteste noch besser stärken und unterstützen. Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldungen.

Mit herzlichen Grüßen aus der Arbeitsstelle für Gemeindeberatung

Doris Vogel-Grunwald

 
 
Gruß des Bischofs
 

Liebe Schwestern und Brüder,
die Zeiten sind nicht einfach: für uns als Gesellschaft nicht, für uns als Individuen nicht, für uns als Kirche nicht. Die Sozialkontakte sind reduziert. Nähe zwischen Menschen ist schwierig zu gestalten. Gottesdienste wurden ausgesetzt, können nun wieder stattfinden und sind doch anders als vorher. Das Singen in unseren Gottesdiensten ist zu vermeiden, eine wichtige Lebensäußerung unseres Lebens im Glauben ist nur unter bestimmten Bedingungen möglich. Der Alltag mit Corona ist noch in der Erprobungsphase. Und wir sind mittendrin.
In Ihren Gemeindekirchenräten, in den Bezirks- und Fachausschüssen haben Sie in den letzten Monaten Entscheidungen getroffen, für die es bisher keine Blaupausen und kaum Erfahrungswerte gab, die als Orientierung dienen konnten. Mutige Ideen wurden in unserer Kirche entwickelt und umgesetzt. Im Namen der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg sage ich Ihnen herzlichen Dank für Ihr Mittragen der Kirche und für das Übernehmen von Verantwortung in dieser besonderen Zeit.
Und mit aller Anerkennung: Sie haben in Ihren Gemeinden in dieser Zeit eine Kreativität an den Tag gelegt, die bemerkenswert ist. Bemerkenswert, da wir als Kirche unter den veränderten Bedingungen und in Verantwortung für das Gemeinwohl bei den uns anvertrauten Menschen geblieben sind, unseren Auftrag nicht vergessen haben und uns nicht nur um uns selbst gedreht haben. Bemerkenswert, da Ideen entstanden sind, die richtig innovativ sind und von denen wir die besten bewahren, sogar ausbauen sollten. Bemerkenswert, weil die zu anderen Zeiten öfter zu hörenden Sätze: „Das geht nicht!“ oder „Das haben wir noch nie so gemacht“ kaum zu vernehmen waren. Es war zu spüren, auf wen wir uns als verlassen können und wer uns durch alle Zeiten geleitet: Unser Gott. Er ist derselbe geblieben, er ist treu gestern, heute und auch Morgen.

Der Weg in die Zukunft der oldenburgischen Kirche und ihrer Gemeinden wird sicher von den Eindrücken der Corona-Zeit geprägt sein, denn die Menschen haben sich verändert, die Ideen haben sich verändert, die Kirche hat sich verändert – neue Erfahrungen sind hinzugekommen.

Einige Herausforderungen kommen zudem auf uns als Kirche und in den Gemeinden zu: 

  • Der Rahmenpfarrstellenplan wird die pfarramtliche Begleitung und damit das Leben in den Kirchenkreisen und Gemeinden verändern: Wie sieht die Gemeinde der Zukunft aus, welche Potenziale entdecken wir?
  • Die sich abzeichnende Einengung des finanziellen Handlungsspielraumes muss gestaltet werden: Wie sieht die Kirche der Zukunft strukturell aus?
  • Die Kirche wird kleiner, da weniger Menschen getauft werden als versterben, zudem treten Menschen aus den Gemeinden aus: Wie wollen wir die Gemeinschaft der Glaubenden mit Hoffnung und in Zuversicht leben?

Bei diesen und auch weiteren Fragen und Herausforderungen will die Gemeindeberatung der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg Sie unterstützen, sie hat bei der Gestaltung von Veränderungsprozessen große Erfahrung. Lassen Sie sich begleiten!

Die Arbeitsstelle für Gemeindeberatung der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg hat entschieden, die Fundamente als Handreichung für Kirchenälteste und den Gemeindekirchenrat neu aufzulegen, nur noch digital. 
Ich wünsche Ihnen gute Anregungen beim Lesen des neuen Newsletters und der vertiefenden Artikel und grüße Sie herzlich

Thomas Adomeit
Bischof der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg

 
 
Vorstellung des neuen Leiters der Gemeindeberatung
 

Andreas Zuch, Pfarrer
Geboren in Bremen, verheiratet, zwei erwachsene Kinder
Studium der Theologie in Neuendettelsau, Heidelberg und Göttingen
Vikariat in Altenesch, Gemeindepfarrer in der KG Osternburg, Pfarrer für Fachberatung und Koordinierung regionaler Kooperation, zuletzt Leiter des Referates Gemeindedienste im OKR, seit Dezember 2019 Leiter der Arbeitsstelle für Gemeindeberatung.

Liebe Leserin, lieber Leser, 
mich gleich in der ersten Ausgabe dieses neuen Formates unserer „Fundamente als Newsletter“ kurz vorstellen zu dürfen, freut mich sehr. 
Im Dezember letzten Jahres habe ich die Leitung der Arbeitsstelle für Gemeindeberatung übernommen. Zusammen mit dem Team in der Geschäftsstelle in Rastede und den 16 beauftragten Beraterinnen und Beratern der Arbeitsgemeinschaft stellen wir in bewährter Weise unsere Dienste zur Verfügung. Mit Überzeugung arbeiten wir auf der Grundlage der „Standards der Gesellschaft für GB OE der EKD“ (https://www.gboe.de/standards.html). Unter erschwerten Bedingungen und mit neuen Beratungsformaten tun wir dies übrigens auch in der Coronakrise. 

Aufgrund der guten eigenen Erfahrungen, die mir als junger Pastor beim Einbinden der Gemeindeberatung in den Gemeindeaufbau und die Entwicklung meiner eigenen Gemeinde zu Teil wurden, entschied ich mich 1993 zur Ausbildung als Gemeindeberater. Dieser Ausbildungsgang war der erste seiner Art in der oldenburgischen Kirche. Seither bin ich in unterschiedlicher Intensität beruflich im Arbeitsfeld unterwegs. 

Vor dem Hintergrund großer kirchlicher Veränderungen beschloss die Synode im Jahr 2007, eine neue landeskirchliche Pfarrstelle zur Förderung regionaler Zusammenarbeit einzurichten, auf die ich schließlich berufen wurde. In den sieben darauf folgenden Jahren konnte ich zahlreiche Kirchengemeinden, Werke und Einrichtungen kennenlernen, die ihre Zusammenarbeit beginnen oder intensivieren wollten. Es ist bemerkenswert, wie aktuell diese Thematik nach wie vor ist. 

Mit der Versetzung auf die Pfarrstelle Referat Gemeindedienste im Mai 2014 wurde die Kooperationsarbeit zu einem Teil der zahlreichen Arbeitsfelder, die in meinen Zuständigkeitsbereich fielen. Arbeitsfelder, die eng mit Fragen nach Vernetzung und Zusammenarbeit verbunden sind und die sich sukzessive zur Gesamtheit der Gemeindedienste entwickelt haben. 

Seit 2013 war ich regelmäßig als Prüfer im zweiten theologischen Examen für den Bereich Gemeindeaufbau und -leitung tätig. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit theologisch-kybernetischen Fragen gehört dazu. Dabei handelt es sich um Themen, die sowohl in der praktischen Theologie diskutiert werden und gleichermaßen im Vikariat, im Pfarrdienst, im Diakonat, im Kantorat und auch im Ehrenamt von Bedeutung sind. 

Aus den Jahren meiner Tätigkeit sind mir die Strukturen unserer Kirche und die aktuellen Entwicklungen und Aufgaben gut vertraut. Ich freue mich darauf, zusammen mit dem Team

Übergänge und Veränderungsprozesse in unserer Kirche weiterhin zu begleiten – am liebsten in direktem Kontakt. 
Und ich hoffe, dass ausreichend Zeit bleibt zum Wandern, Tanzen, Lesen, Waldarbeiten und den vielen anderen Dingen, die ich gerne in der Freizeit tue. 
Andreas Zuch

 
 
Einladung zum digitalen Austausch von Erfahrungen während des Corona-Lockdowns
 

Diese letzten Monate haben uns allen viel abverlangt – ganz privat, beruflich und ebenso in unseren Kirchengemeinden. Das hat vielfältige Eindrücke hinterlassen.
Wir möchten Sie einladen und anregen darüber ins Gespräch zu kommen – teilen Sie Erlebtes miteinander, berichten Sie über Ihre Erfahrungen aus der Zeit – lesen, kommentieren und haben Sie Anteil an dem, was andere Kirchenälteste erlebt haben. Das geht momentan (noch) nicht persönlich, doch aber auf digitalem Wege. 
Auch für uns sind das neue Formen des Austauschs – wir würden uns freuen, wenn Sie mitmachen. Gebe Sie uns gern auch Rückmeldung zur Form.
Folgen Sie diesem link: https://padlet.com/dorisvogelgrunwald/sr2abrwhjlkksncd
und berichten oder kommentieren Sie zu den vier einzelnen kleinen Fragen, die wir dort formuliert haben. Wer erst einmal „nur“ lesen möchte, kann dies selbstverständlich auch gern tun.
Noch ein kleiner Hinweis zum Padlet: ganz oben in der rechten Ecke befindet sich ein kleines Symbol, das mit dem Titel „Konto“ belegt ist. Wenn Sie das anklicken, öffnet sich eine Leiste. Dort haben Sie die Möglichkeit unter Profil „Einstellungen“ Ihren Namen oder ein Synonym einzusetzen und auch Einstellungen zur Kommunikation zu verändern, wie z.B. ob Sie benachrichtigt werden möchten, wenn jemand einen Kommentar verfasst hat. 
Dies Padlet ist eine recht einfache Form für einen begrenzten Teilnehmer*innen-Kreis gut miteinander ins Gespräch zu kommen – wir freuen uns, wenn Sie mitmachen und wir – auch in diesem Zusammenhang – neue Erfahrungen miteinander teilen können.

Doris Vogel-Grunwald

 
 
Exit aus dem Lockdown
 

Gemeinsam haben Sie während der engen Kontaktbeschränkungen im Gemeindekirchenrat die Geschäfte und Aufgaben einer Kirchengemeinde weiter im Blick behalten und gleichzeitig neue Formen der Zusammenarbeit finden müssen. Gar nicht so einfach! Und im Gemeindeleben haben Sie vermutlich manches stolz betrachtet, anderes haben Sie eher nachdenklich beäugt. 
Während der jetzigen „Lockerungsübung“ der Kontakte, gibt es wieder die Möglichkeit, sich persönlich zu treffen. Manche wollen vielleicht die Ärmel aufkrempeln und wieder anpacken, damit es so schnell wie möglich, wieder so wird wie es noch im Februar war. Das hat sein gutes Recht. Vielleicht lohnt es sich auch, diese Monate von März bis Juni im Gemeindekirchenrat rückblickend anzuschauen, den Druck raus zu nehmen, miteinander wieder aufeinander zu hören und in Ruhe trotz der wartenden, drängenden oder weniger drängenden Aufgaben inne zu halten. 
Dazu möge der nachfolgende Link Ihnen ein paar Anregungen geben, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Nehmen Sie nicht jede Frage, wählen Sie aus!
Birgit Jürgens