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Bremen (epd). Aufgrund sinkender Finanzmittel steht die Bremische Evangelische Kirche vor tiefgreifenden Einschnitten. Bis zum Jahr 2030 solle insgesamt 30 Prozent weniger ausgegeben werden als im Vergleichsjahr 2019, hieß es am Mittwoch im Verlauf der Frühjahrssynode der bremischen Kirche. Außerdem solle der Gebäudebestand der Kirche um 30 Prozent reduziert werden. Die rund 150 Delegierten des Kirchenparlamentes waren unter anderem zusammengekommen, um darüber zu beraten, wie dieser Veränderungsprozess gestaltet werden kann. «Vieles von dem, was jetzt noch selbstverständlich ist, wird es in einigen Jahren nicht mehr sein», formulierte eine Koordinierungsgruppe in einer Vorlage.

 

 

 

Im laufenden Jahr plant die bremische Kirche mit Ausgaben in Höhe von knapp 122 Millionen Euro, die teilweise mit einem Griff in die Rücklagen finanziert werden müssen. «Größter Kostenfaktor sind die Personalkosten, da kirchliche Arbeit vor Ort nah am Menschen geschieht und personalintensiv ist», erläuterte Kirchensprecherin Sabine Hatscher. Der Anteil soll den Angaben zufolge etwa 80 Prozent betragen.

 

 

 

«Die Aufgaben der Kirche, das Personal, die Gebäude und der Betrieb werden durch den Solidarbeitrag der Kirchenmitglieder, die Kirchensteuer, finanziert», verdeutlichte der leitende Theologe der Kirche, Pastor Bernd Kuschnerus. Modellrechnungen zufolge sollen diese Einnahmen in den kommenden Jahren aber deutlich zurückgehen: Anfang Mai 2019 hatte die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) eine Studie zur Mitglieder- und Finanzentwicklung veröffentlicht. Sie prognostizierte damals allen Landeskirchen bis 2060 einen Rückgang ihrer Mitglieder und der Finanzkraft um die Hälfte.

 

 

 

Wie angesichts dieser Prognosen gekürzt werden soll, will die Kirche in einem Beteiligungsprozess klären. Konkretere Vorschläge zur Personal- und Finanzausstattung sollen der Herbstsynode der bremischen Kirche im November vorgelegt werden. So sollen beispielsweise Anreize für mehr Gemeindekooperationen und -fusionen geschaffen werden, die Zahl der Pfarrstellen könnte reduziert werden. Zur Bremischen Evangelischen Kirche gehören 58 Gemeinden mit rund 170.000 Mitgliedern. In Gemeinden, Werken und Einrichtungen arbeiten den Angaben zufolge etwa 2.300 Beschäftigte.