Leitlinie und Klimaschutz-Verordnung
Leitlinie
Die Basis für eine nachhaltige Beschaffung legte der Oberkirchenrat der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg mit dem Beschluss öko-fairer Beschaffungsleitlinien bereits im Jahr 2017. Darin werden drei wesentliche Grundsätze benannt:
- Bewahrung der Schöpfung als Kernaufgabe
Wir glauben, dass wir diese Erde und unser Leben dem Wirken Gottes zu verdanken haben. Den Schöpfungsauftrag, die Erde zu bebauen und zu bewahren, nehmen wir als Ganzes an. Deshalb betrachten wir Nachhaltigkeit und den Schutz von Umwelt und Natur als wichtige Aufgaben, die alle Bereiche kirchlichen Handelns berühren – auch unser Einkaufsverhalten. - Globale Gerechtigkeit fördern
Wir wollen durch unsere Kaufentscheidungen niemanden schädigen und nicht von ungerechten Handelsstrukturen profitieren. Wer für unseren Konsum produziert, soll einen fairen Lohn erhalten, unter würdigen Bedingungen arbeiten und sich organisieren können. - Lebensrecht künftiger Generationen
Es ist unsere Überzeugung, dass unser Handeln die Interessen der gegenwärtigen und zukünftigen Lebenswelten wahren muss. Wir suchen daher Entscheidungen, deren Auswirkungen auch künftigen Generationen Raum zum Leben lassen.“
Mit dem Klimaschutzgesetz und der dazugehörigen Klimaschutz-Verordnung wird der Weg für verantwortungsvollen Konsum konkreter vorgegeben. Dabei steht die Verpflichtung im Vordergrund, Produkte und Dienstleistungen nicht nur unter wirtschaftlichen Aspekten, sondern auch im Hinblick auf Umweltverträglichkeit und soziale Gerechtigkeit auszuwählen.
Das Ziel ist eine Minimierung der Umweltauswirkungen über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts – von der Herstellung über den Transport und die Nutzung bis hin zur Weiterverwendung oder Entsorgung. Ebenso ist die Einhaltung von Sozialstandards ein zentraler Bestandteil dieser Richtlinien.
Wie können wir jedoch feststellen, ob ein Produkt diesen Ansprüchen genügt? Verschiedene Label und Siegel bieten Orientierungshilfen. Bekannte Siegel wie der „Blaue Engel“ oder das „Fairtrade“-Siegel informieren über Umweltverträglichkeit oder faire Handelsbedingungen. Es gibt jedoch eine Vielzahl weiterer Label. Folgende Informationsquellen bieten eine wertvolle Unterstützung, um relevante Siegel für unterschiedliche Produktgruppen zu identifizieren und fundierte Entscheidungen zu treffen.
Aus der Praxis
Beispiele
Viele Einrichtungen und Gremien in der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg nehmen ihre Möglichkeiten wahr und gestalten ihren Einkauf und die Verwendung von Produkten ökologisch und fair. Beispielhaft sind im Folgenden einige genannt.
Seit vielen Jahren arbeitet diese Kita ressourcensparend und ist zertifiziert durch das Zukunft-einkaufen Projekt. Eine selbst erarbeitete Produktliste mit geeigneten Siegeln und Bezugsquellen bietet allen Mitarbeitenden einen einfachen Weg für notwendige Einkäufe. Die erste Frage, die Antje Baumhof als Leiterin der Kita allerdings stellt, lautet: „Lässt sich das benötigte Material second-hand beschaffen?“ Dank ihres gewachsenen Netzwerks ist da vieles möglich.
Inzwischen steht nicht nur die Beschaffungsliste dem gesamten ekito-Verbund (Ev. Kitas in Oldenburg) zur Verfügung. Die Leitungskräfte der Kitas im ekito-Verbund haben auch eine gemeinsame Leitlinie zur nachhaltigen Beschaffung beschlossen.
Schon vor einigen Jahren hat die Synode der oldenburgischen Kirche das digitale System „open slides“ eingeführt. Mit diesem System sind alle Unterlagen digital abrufbar und müssen nicht mehr ausgedruckt werden. Dadurch werden seitdem enorme Papiermengen eingespart.
Die Synode hat außerdem beschlossen, sich an jeweils einem der beiden Sitzungstage fleischfrei verköstigen zu lassen. Die Produkte sollen saisonal und regionaler Herkunft sein.
Im Rahmen des Zukunft-einkaufen-Projekts, das bis 2019 stattfand, sind Umstellungen im Oberkirchenrat der oldenburgischen Kirche erfolgt. Seitdem
- wird Recyclingpapier (Blauer Engel) als Druckerpapier verwendet,
- werden umweltfreundliche Reinigungsmittel und Sanitärpapiere aus Recyclingmaterial (Blauer Engel) eingesetzt,
- wird fair gehandelter Kaffee (Oldenburg-Kaffee), Wasser und regionaler Apfelsaft als Sitzungsgetränke ausgeschenkt,
- wird Obst vom örtlichen Biohandel bezogen,
- gibt es in den Küchen der Verwaltungsstellen Mülltrennungssysteme.
