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Delmenhorst (epd). Um der Opfer des rassistisch motivierten Anschlags von Hanau zu gedenken und vor rechtsextremen Tendenzen in der eigenen Region zu warnen, haben am Samstag in der Delmenhorster Innenstadt rund 75 Menschen eine Mahnwache abgehalten. «Auch im Bremer Umland haben wir wiederholt rechte Übergriffe wie Brandanschläge auf Restaurants von Betreibern mit Migrationshintergrund erleben müssen», sagte Mitorganisator Jürgen Schulenberg für den Veranstalter, das «Breite Bündnis gegen Rechts». Er sorge sich, dass wachsender Rechtsextremismus den gesellschaftlichen Frieden in der Region bedrohe. «Die AfD ist in Delmenhorst stark, zudem gab es Bestrebungen hier ein Neonazi-Schulungszentrum aufzubauen». Deshalb sei es entscheidend, immer wieder Zeichen gegen rechte Gewalt und Ideologien zu setzen.

 

Bereits am Freitag hatten in vielen Städten Niedersachsens rund 3.000 Menschen an den rassistisch motivierten Anschlag vor einem Jahr erinnert. Am Abend des 19. Februar 2020 hatte der Hanauer Tobias R. neun Bürger aus Einwandererfamilien, seine Mutter und sich selbst erschossen. Weitere Opfer überlebten verletzt. In Göttingen folgten nach Polizeiangaben rund 1.200 Menschen einem Aufruf der Grünen und des «Bündnisses gegen Rechts» zu einer Demonstration am Auditorium der Universität und einer anschließenden Gedenkveranstaltung am Alten Rathaus. In Hannover waren mindestes 740 Menschen zu einer Kundgebung des Bündnisses «Ein Jahr nach Hanau» auf den Steintorplatz gekommen.

 

In Osnabrück meldeten die Veranstalter einer «Hanau ist überall!» betitelten Demonstration mehr als 400 Teilnehmer, in Braunschweig zählte das «Bündnis gegen Rechts» rund 500 Menschen. In Bremen gedachten rund 700 Menschen auf dem Marktplatz der Opfer des Anschlags.