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Osnabrück (epd). Diakonie, Caritas, Stadt und Polizei wollen beim «Ossensamstag» in Osnabrücker auch weiterhin mit Kontrollen und Präventionsprogrammen gegen übermäßigen Alkoholkonsum bei Jugendlichen vorgehen. Der Trend zu einem besonnen Umgang mit Alkohol habe sich zwar auch 2013 fortgesetzt, sagte Polizeisprecher Georg Linke am Montag. Dennoch würden Beamte wie bisher die Jugendlichen schon bei der Anreise kontrollieren.

Zu dem Karnevalsumzug an diesem Sonnabend werden mehrere Zehntausend Menschen erwartet. In der Vergangenheit war es bei dem traditionellen Umzug zu Alkoholexzessen und Gewalt unter jungen Leuten gekommen. Auch das Wetter spiele beim Ossensamstag immer eine Rolle, sagte Linke: «Wenn es wie derzeit eher mild und trocken wird, erwarten wir einen größeren Andrang und mehr Probleme mit Alkoholmissbrauch.»

Die Caritas werde mit geschulten pädagogischen Kräften in den Rettungszelten des Malteser Hilfsdienstes vor Ort sein, sagte die Leiterin der Fachambulanz für Suchtprävention, Monika Schnellhammer.
Sie betreuten dort Jugendliche mit Alkoholvergiftung sowie deren Begleiter und Eltern. Zudem seien auch in diesem Jahr wieder Briefe in allen weiterführenden Schulen verteilt worden. Darin würden Eltern aufgefordert, mit ihren Kindern über einen verantwortungsvollen Alkoholkonsum zu sprechen und sie auf die Gefahren von Alkohol hinzuweisen.

Denn es gebe trotz eines bundesweit rückläufigen regelmäßigen Alkoholkonsums bei Jugendlichen keinen Anlass zur Entwarnung, betonte Schnellhammer. Die Zahl der Exzesse stagniere auf hohem Niveau. Erst kürzlich sei in sozialen Netzwerken ein Wettbewerb gestartet worden, wonach junge Menschen sich beim möglichst schnellen Biertrinken selbst filmen sollten. Noch hätten Kinder und Jugendliche auch einen viel zu leichten Zugang zu Alkohol. «Solange von Seiten der Politik nicht deutlich schärfere Gesetze erlassen werden, müssen wir mit unseren präventiven Maßnahmen fortfahren.»

Die Diakonie informiert an einem «Checkpoint» in der Innenstadt über die Risiken des sogenannten Komasaufens. Die Mitarbeiter fordern zu einem moderaten Alkoholgenuss auf. Passanten könnten ihren Alkoholgehalt messen lassen und Tickets für Auftritte der prominenten Comedians Helge Schneider und Dave Davies gewinnen.