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Hannover (epd). Der hannoversche Krankenhaushygieniker Christoph Lassahn begrüßt mit Blick auf die Corona-Pandemie die Bund-Länder-Beschlüsse zu Masken und Kontaktbeschränkungen. «In Kombination geht das in die richtige Richtung», sagte der leitende Facharzt des diakonischen Gesundheitskonzerns «Diakovere» am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd). Auch wenn FFP-2-Masken besser seien, so böten doch auch die blauen und in der Regel dreilagigen OP-Masken einen besseren Schutz vor Infektionen als Alltagsmasken.

 

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder hatten sich am Dienstag auf eine Tragepflicht von medizinischen Masken - FFP-2- und preiswerteren OP-Masken - in Bussen und Bahnen sowie in Geschäften geeinigt. OP-Masken hätten zwar vor allem an den Seiten Lücken, erläuterte der Umweltmediziner Lassahn. «Aber sie liegen durchaus enger an und sind im Vergleich zu Alltagsmasken dichter, was die Durchlässigkeit von Tröpfchen angeht.» Sie trügen insofern auch dazu bei, die Trägerin und den Träger vor Sars-CoV-2 zu schützen.

 

Der Experte ergänzte, FFP-2-Masken lägen noch besser an und filterten mehr als 90 Prozent kleiner Aerosol-Partikel, die in der Luft schwebten. Sie seien deshalb deutlich effektiver als ein OP- und noch viel besser als ein Alltagsschutz. Das gelte in der Praxis aber nur, wenn sie auch richtig getragen würden.

 

«Da machen viele Menschen Fehler, indem sie beispielsweise den Nasenbügel nicht richtig anpassen.» Ratsam sei zudem ein Leckagecheck, indem man kräftig ein- oder ausatme um zu prüfen, ob irgendwo Luft durchpfeife. «Diesen Test machen Laien meist nicht.» Jede Lücke sei aber eine Eintritts- und Austrittspforte für Viren. Noch mehr Probleme gebe es bei Männern mit einem Vollbart. «Da ist die Leckage dann so groß, dass eine FFP-2-Maske auch keinen höheren Schutz bietet.»

 

Mit dem Masken-Beschluss von Bund und Ländern werde der Minimalstandard im Schutz vor dem Coronavirus erhöht, bilanzierte Lassahn. «Aber noch wichtiger ist es, Abstände einzuhalten und Kontakte zu reduzieren.» Das gelte insbesondere in geschlossenen Räumen wie Bussen und Bahnen, die nicht viel Platz böten. Das Einkaufen in Supermärkten sei hingegen recht sicher, weil es dort je nach Größe des Marktes Zugangsbeschränkungen gebe und nur eine bestimmte Anzahl Kunden eingelassen werde.

 

Mit dem Beschluss, dass Arbeitgeber den Beschäftigten, wo möglich, die Arbeit im Home-Office ermöglichen müssten, werde in Stoßzeiten auch die Fahrgastfrequenz und damit die Zahl von Kontakten in Bussen und Bahnen reduziert, verdeutlichte Lassahn. Dazu trage auch die grundsätzliche Schließung von Schulen und Kitas bei: «So vergrößern wir die Abstände.»