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Leer (epd). Die Evangelisch-reformierte Kirche empfiehlt ihren Gemeinden ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 200 in einem Landkreis oder einer Stadt auf Präsenzgottesdienste zu verzichten.

 

Grundsätzlich entschieden darüber jedoch die Kirchengemeinden «selbstständig, sachkundig und mit hohem Verantwortungsbewusstsein», sagte Kirchenpräsident Martin Heimbucher am Dienstag in Leer dem Evangelischen Pressedienst (epd). Bereits im Dezember hätten 30 bis 40 Prozent der bundesweit 145 reformierten Gemeinden entschieden, bis auf weiteres auf Präsenzgottesdienste zu verzichten.

 

Heimbucher betonte, dass die Landeskirche sowohl Präsenzgottesdienste mit Hygienekonzept als auch alternative Gottesdienstangebote ohne Präsenz respektiere und mittrage. Das gelte auch bei einer weiteren Verschärfung des Lockdowns. Die Gesundheitsämter hätten bestätigt, dass in Gottesdiensten kein erhöhtes Infektionsrisiko bestehe, wenn die Hygienekonzepte eingehalten werden. Das bedeute: Eingang und Ausgang der Kirchen müssen überwacht werden, die Gemeindeglieder müssen mit einem Mund-Nase-Schutz auf Abstand sitzen und dürfen nicht singen.

 

Kirchenpräsident Heimbucher unterstrich die seelsorgerliche Bedeutung von Gottesdiensten: «Je länger die Menschen massive Kontaktbeschränkungen in ihrem Alltag hinnehmen müssen, desto stärker ist bei vielen das Bedürfnis da, wenigstens einmal in der Woche einen Ort aufzusuchen, an dem sie Zuspruch, Trost und Stärkung erfahren.» Solange dies gut verantwortbar sei, sollten Kirchengemeinden diesem Bedürfnis entgegenkommen.

 

Bereits seit dem vergangenen Frühjahr habe reformierte Kirche ihren Kirchengemeinden zusätzliche Mittel zur Verfügung gestellt, um technische Geräte für digitale Gottesdienstformate anzuschaffen. Etwa 150.000 Euro seien bisher dafür abgerufen worden, sagte Heimbucher. Sehr viele Kirchengemeinden seien nun gut ausgestattet. Über die bereits vermittelten Fortbildungen hinaus kündigte er weitere Schulungen für Interessierte in den Gemeinden an.