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Osnabrück (epd). Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat Milliardeninvestitionen für die Digitalisierung in Deutschlands Kliniken angekündigt. «Unsere Krankenhäuser brauchen dringend einen Investitionsschub bei der Digitalisierung», sagte Spahn der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Samstag). «Zu viel läuft noch auf Papier und per Fax.» Der Bund investiere drei Milliarden Euro in moderne Notfalleinrichtungen, digitale Lösungen und ein Höchstmaß an IT-Sicherheit. Von den Ländern kämen weitere 1,3 Milliarden Euro dazu. «So verbessern wir die Versorgung von Patientinnen und Patienten und sorgen für mehr Sicherheit», sagte Spahn.


Die Investitionen hatte die Große Koalition im Juni im Rahmen des Corona-Konjunkturpaketes vereinbart. Den Referentenentwurf für das «Zukunftsprogramm Krankenhäuser hat Spahn der Zeitung zufolge in die Ressortabstimmung gegeben. Im Herbst soll das Gesetz verabschiedet werden, damit sofort erste Gelder abgerufen werden können. Die Krankenhäuser könnten Gelder aus dem Zukunftspakt auch dafür nutzen, Mehrbettzimmer dauerhaft in Ein- und Zweibettzimmer umzuwandeln.


Die Ärzte-Gewerkschaft Marburger Bund begrüßte den Vorstoß. »Das geht in die richtige Richtung«, sagte die Vorsitzende Susanne Johna dem Blatt. Der Marburger Bund kenne den Bedarf ziemlich genau. »Es gibt erhebliche Defizite bei der Hardware und der Software in den Krankenhäusern. Auch in die IT-Sicherheit muss dringend mehr investiert werden«, sagte Johna. Allerdings reiche der Bedarf »weit« über die drei Milliarden Euro hinaus.


»Es muss klar sein, dass die Mittel entlang bestimmter Kriterien verwendet werden«, forderte Johna. »Datenkompatibilität ist wichtig, auch und gerade zwischen den Versorgungssektoren. Vor allem um Nutzengewinn und Anwenderfreundlichkeit muss es gehen. Die Digitalisierung soll ja entlasten und nicht belasten."