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Oldenburg/Cloppenburg (epd). Die Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG) in der Region Oldenburg/Ostfriesland hat «entsetzt» auf einen Beschluss des Cloppenburger Kreistages reagiert, der die Beibehaltung der Werkvertragsarbeit fordert. Der Kreistag habe beschlossen, dass die Anzahl der eigenen Arbeitnehmer größer als die der Werkvertragsbeschäftigten sein soll, teilte die Gewerkschaft am Donnerstag in Oldenburg mit. Der Sprecher des Landkreises, Frank Beumker, bestätigte auf Nachfrage den Beschluss eines CDU-Antrags. Er betonte, dass sich der Beschluss auf alle Branchen beziehe und nicht allein auf die Fleischindustrie ziele. Dem Antrag zufolge sollen mindestens 75 Prozent der Beschäftigten fest angestellt sein.

 

Der NGG-Geschäftsführer Matthias Brümmer sagte: «Da fordert fast die gesamte Nation, eine Beendigung der Werkvertrags- und Leiharbeitsbeschäftigung in der Fleischindustrie und der Landrat Johann Wimberg sucht mit der CDU Wege, um das Ausbeutungsmodell weiter aufrecht zu erhalten.» Es sei jetzt nicht die Zeit, um nach Umgehungsmöglichkeiten für ein anstehendes Gesetz zu suchen, sondern einen Weg zu finden, um die Bundesregierung bei dem Gesetzesvorhaben zu unterstützen.

 

Die Gewerkschaft NGG und die Betriebsräte in der Cloppenburger Fleischwirtschaft begrüßten ausdrücklich die Initiative von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) zum Verbot der Werkverträge und der Leiharbeit in der Fleischindustrie, sagte Brümmer. Der Beschluss mache deutlich, dass Landrat Wimberg nicht gewillt sei, den Missbrauch von Werkverträgen zu beenden. «Das ist schon ein Skandal.»