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Bei der Auftaktveranstaltung zum „Fernstudium Theologie geschlechterbewusst – kontextuell neu denken" referierte Dr. Eske Wollrad Mitte Juli im Gemeindehaus der Martin-Luther-Kirche Oldenburg über die Ziele und die Inhalte des Fernstudiums.

Zum zweiten Mal bietet das „Fernstudium Theologie geschlechterbewusst – kontextuell neu denken" Frauen die Möglichkeit, wissenschaftlich fundiert und innovativ Theologie zu betreiben und neue Impulse zu sammeln. Nach der guten Erfahrung mit dem ersten Fernkurs „Feministische Theologien“ (2010 – 2012) hat das Forum Frauen in Kirche und Gesellschaft der Akademie der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg in Kooperation mit der Ev. Frauenarbeit in Bremen e.V. und dem Ev. Bildungswerk Bremen nun zum zweiten Mal diesen besonderen Kurs für Frauen gestartet.

ACHTUNG: Interessierte Frauen können sich jetzt noch für den „Fernkurses Theologie geschlechterbewusst" anmelden.

„Wir freuen uns auf eine interessante Zeit mit intensivem Austausch", waren sich die Frauen einig. Die 17 Teilnehmerinnen und die drei Leiterinnen Dr. Andrea Schrimm-Heins, Ulrike Kothe und Christine Oppermann sowie einige Besucherinnen interessierten sich für die Ausführung  der Referentin Eske Wollrad. Es war die erste von weiteren Veranstaltungen des „Fernkurses Theologie geschlechterbewusst".

Die folgenden Arbeitstreffen in den kommenden zwei Jahren in Oldenburg und Bremen stehen fest. Im Abstand von etwa zwei bis drei Monaten wird jeweils freitags eine hochkarätige Referentin mit einem Beitrag erwartet, der für alle Interessierten offen ist. Der darauf folgende Sonnabend ist ein Arbeitstag, an dem die Teilnehmerinnen diskutieren, singen, Texte lesen, bearbeiten und sich austauschen.

Dr. Eske Wollrad, Referentin der ersten Veranstaltung ist maßgeblich an der Ausarbeitung des Fernstudiums beteiligt und somit genau die Richtige, um die Inhalte vorzustellen. Die Geschäftsführerin der Evangelischen Frauen in Deutschland e.V. (EFiD) ist Theologin, studierte in Göttingen, Berlin und New York. Sie promovierte zu afro-amerikanischer feministischer Theologie und war wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung und der Ombudsstelle Antirassismus an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Für ihre Arbeiten im Bereich der feministischen Theologie wurde sie mit dem Leonore-Siegele-Wenschkewitz-Preis und dem Marga-Bührig-Förderpreis ausgezeichnet.

„Dies ist kein Kurs, Sie werden studieren, das ist ein Unterschied“, klärte Eske Wollrad auf. Die Teilnehmerinnen seien nachher sehr gut ausgebildet, denn die Inhalte beschäftigten sich mit allen Kernfragen und seien höchst anspruchsvoll. „Es geht nicht darum, etwas auswendig zu lernen, sondern die Fragen und Antworten zu finden, die für Sie stimmen. Wer fertig ist, kann genau benennen, was für sie passt.“

Behandelt werden alle Grundfragen der Theologie. Die Referentin zeigte die neu überarbeiteten Studienbriefe. Zeitaufwändig und kompliziert sei die Überarbeitung gewesen, sie betonte noch einmal: „Es ist ein Studium, wir würden nie den Fehler machen, Ihre Intelligenz zu unterfordern. Dies soll bei Frauen auslösen, selber zu denken. Prüft alles und behaltet das Gute.“

Mit Hilfe der sieben Studienbriefe als Handwerkszeug, dem Fernstudium als Ort des Dialoges, sei jede Teilnehmerin Multiplikatorin, die Theologie betreibe. „Religiös sprachfähig zu werden, heißt, sich selbst neu zur Sprache zu bringen. Denn sprachfähig zu sein und nicht nachzusprechen ist schwierig. Das Fernstudium ist zukunftsweisend und legt einen Grundstein, je mehr verschiedene Personen ihre Stimme einbringen, umso reicher ist dies.“

Eske Wollrad stellte die in sich abgeschlossenen Studienhefte, je etwa 150-Seiten lang, einzeln vor. Die Teilnehmerinnen werden jeweils einen Band vor den Treffen lesen und bearbeiten. Das Buch „Kirche“ sei der dickste Band, denn dort habe sich sehr viel getan. „Was ist das für eine Kirche, die Frauen lieben könnten? Wir brauchen verschiedene Räume, um im Dialog zu sein, mit Gleichen und mit Anderen.“ Sie ging auf die anderen Bände „Gott“, „Jesus“, „Ethik“, „Spiritualität“ sowie auf das Begleitheft mit Erklärungen und Bibelregister ein.

Nach einer Pause folgte eine Arbeitseinheit. „Anders von Gott reden...“, bei der sich die Teilnehmerinnen mit biblischen Bildern und Metaphern von Gott auseinandersetzten.

Mitte Juli fand das erste intensive ganztägige Arbeitstreffen statt. Die Frauen aus Oldenburg, Bremen und anderen Orten ordneten sich zwei kleineren Regionalgruppen zu. Diese Gruppen treffen sich zukünftig zusätzlich zum Austausch, um sich auf die Gesamttreffen vorzubereiten.

Interessierte Frauen können sich jetzt noch für den „Fernkurses Theologie geschlechterbewusst" anzumelden und dazukommen, lädt Andrea Schrimm-Heins ein.

Weitere Infos unter:www.akademie-oldenburg.de

 

E-Mail:andrea-schrimm-heins@kirche-oldenburg.de

kothe@kirche-bremen.de

Ein Beitrag von Bärbel Romey.

Ablauf und Termine:
Elemente des Fernstudiums:

selbstständige Studienarbeit an Texten (Studienbriefe)
regionale Studienzirkel

Elemente des Fernstudiums:

selbstständige Studienarbeit an Texten (Studienbriefe)
regionale Studienzirkel
Studienkurse / Seminare

Zielgruppe:

Kirchlich engagierte Frauen, die neue Richtungen der Theologie kennenlernen und theologische Themen in ihre Arbeit einbeziehen möchten
Frauen, die sich Hintergründe für ihre theologische Position erarbeiten möchten
Religiös interessierte Frauen, die mithilfe der Ansätze feministischer bzw. geschlechterbewusster Theologie eine eigene Sprache für ihren Glauben finden möchten

Zertifikat:
Das Studienmaterial des Fernstudiums „Theologie geschlechterbewusst – kontextuell neu denken“ hat die Zulassung durch die ZFU (Zentralstelle für Fernunterricht) und wurde vom Studienzentrum der EKD für Genderfragen in Kirche und Theologie und dem Dachverband Ev. Frauen in Deutschland e.V. entwickelt.

Leistungen:

Studienbriefe, Auftaktveranstaltung, Studienkurse mit Verpflegung, Abschlusskolloquium, Zertifikat

Voraussetzungen:

Theologische und akademische Vorbildung ist nicht erforderlich. Die verbindliche Teilnahme an allen Studienkursen ist erwünscht.

Anzahl der Teilnehmerinnen:
Die Zahl der Teilnehmerinnen ist auf 25 Frauen begrenzt.

Anmeldung:
Ausführliche Anmeldeunterlagen erhalten Sie bei der Akademie der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg.

Zeit:

Juli 2015 bis Mai 2017

Die nächsten Termine:

Studienkurs 2:
Jesus

9.10.2015, 16.00 – 20.00 Uhr
Referentin: Prof. Dr. Claudia Janssen
10.10.2015, 10.00 – 17.00 Uhr / Bremen

Studienkurs 3:
Gott

5. – 7.02.2016 / Woltersburger Mühle, Uelzen
Referentin: Prof. Dr. Klara Butting

Studienkurs 4:
Ethik

Referentin: Prof. Dr. Elisabeth Hartlieb
15.04.2016, 16.00 – 20.00 Uhr
16.04.2016, 10.00 – 17.00 Uhr / Oldenburg

Studienkurs 5:
Bibel

26.08.2016, 16.00 – 20.00 Uhr
27.08.2016, 10.00 – 17.00 Uhr / Bremen

Studienkurs 6:
Spiritualität

21.10.2016, 16.00-20.00 Uhr
22.10.2016. 10.00-17.00 Uhr / Oldenburg

Studienkurs 7:
Kirche

17.02.2017, 16.00 bis 20.00 Uhr
18.02.2017, 10.00 bis 17.00 Uhr / Bremen

 

Abschlusskolloquium:
5.05.2017, 16.00 – 20.00 Uhr
6.05.2017, 10.00 – 17.00 Uhr / Oldenburg

Orte: Oldenburg, Bremen, zwei Übernachtungen in der Woltersburger Mühle (Uelzen)

Leitung: Dr. Andrea Schrimm-Heins, Christine Oppermann, Ulrike Kothe

Teilnahmebeitrag: 450 Euro für den gesamten Kurs (inklusive Verpflegung und zwei Übernachtungen in der Woltersburger Mühle) plus ca. 220 Euro für die Studienbriefe; Zahlung in zwei Raten möglich

„Fernstudium Theologie geschlechterbewusst – kontextuell neu denken". Fotos: ELKIO/Bärbel Romey
Christine Oppermann, Ulrike Kothe, Eske Wollrad und Andrea Schrimm-Heins (von li. nach re.) am ersten Veranstaltungstag "Fernstudium Theologie geschlechterbewusst – kontextuell neu denken". Foto: ELKiO/Bärbel Romey
„Wir freuen uns auf eine interessante Zeit mit intensivem Austausch", waren sich die Teilnehmerinnen einig.
Teilnehmerinnen des „Fernstudiums Theologie geschlechterbewusst – kontextuell neu denken"