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Hannover/Bergen-Belsen (epd). Vor der Gedenkfeier an die Befreiung des niedersächsischen Konzentrationslagers Bergen-Belsen vor 80 Jahren hat Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) den Beitrag der Überlebenden zur Erinnerungskultur gewürdigt. «Ich bin den Veranstaltenden der diesjährigen Gedenkfeier sehr dankbar, dass sie den Überlebenden den Raum geben, von ihren Erfahrungen und ihrem Leid zu berichten», sagte Hamburg, die auch Vorsitzende des Stiftungsrats der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten ist, am Freitag in Hannover.

Zu der Veranstaltung am Sonntag in Bergen-Belsen werden noch mehr als 50 Überlebende erwartet. «Dass diese trotz ihres hohen Alters, so zahlreich an den Ort des Verbrechens zurückkehren, um zu gedenken und zu erinnern, ist ein bedeutendes Zeichen», sagte die Ministerin. Die Zahl der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen nehme stetig ab. Zugleich fänden menschenfeindliche Einstellungen und lauter werdender Antisemitismus wieder gesellschaftlichen Rückhalt. «Umso größer ist unsere Verantwortung, die Losung 'Nie wieder!' mit Leben zu füllen.»

Hamburg würdigte auch die Rolle der Gedenkstätten. Diese erfüllten eine gesellschaftlich wertvolle Aufgabe. «Sie machen Geschichte erlebbar, stehen für Haltung und Werte und sind damit ein wesentlicher Baustein von Bildungsarbeit und der Festigung demokratischer Werte.»

In Bergen-Belsen starben mehr als 52.000 KZ-Häftlinge und rund 20.000 Kriegsgefangene. Britische Truppen befreiten das Lager am 15. April 1945.