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Hannover (epd). Der hanoversche Landesbischof Ralf Meister hat sich selbstkritisch über seinen früheren Umgang mit Betroffenen von Sexualisierter Gewalt geäußert. «Anfangs nahm ich aus Respekt nur dann persönlichen Kontakt zu betroffenen Personen auf, wenn sie ausdrücklich den Wunsch danach äußerten. Heute weiß ich: Das reichte nicht aus», sagte Meister der «Hannoverschen Allgemeinen Zeitung» (Sonnabend). Inzwischen habe er mit einer Reihe von betroffenen Personen gesprochen, «die auf unterschiedliche Weise sexualisierte Gewalt erfahren haben und sehr unterschiedlich mit dem schweren Unrecht umgehen, das sie erleiden mussten».

Zugleich betonte Meister, er habe sich seither persönlich für viele Veränderungen eingesetzt. Darunter sei die Auswertung von Missbrauchsstudien, die Umsetzung entsprechender Maßnahmen sowie die Beauftragung weiterer Studien, die personelle Verdoppelung und Professionalisierung der landeskirchlichen Fachstelle sowie Präventionsschulungen für mehr als 20.000 Haupt- und Ehrenamtliche in der hannoverschen Landeskirche. Überdies verwies er auf ein direktes Rederecht, das Betroffene sexualisierter Gewalt auf der Tagung der Landessynode im November erhielten.

Der hannoversche Landesbischof war seit der Veröffentlichung der ForuM-Studie zu sexualisierter Gewalt im Frühjahr 2024 wiederholt in die Kritik geraten. Einzelne Betroffene hatten Meister mangelndes Engagement im Umgang mit dem Thema sexualisierte Gewalt und den von ihr betroffenen Menschen vorgeworfen.