Berlin/Bremen (epd). Die Regierungschefs von Bremen, Bayern und Baden-Württemberg fordern eine Stärkung der deutschen und europäischen Raumfahrt. Man stehe im Wettbewerb mit Raumfahrtnationen wie USA, Indien und China, betonten Bremens Oberbürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) und die Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) und Winfried Kretschmann (Grüne) bei einem gemeinsamen Auftritt am Donnerstag in Berlin. Sie fordern, dass Deutschland sich zwischen 2026 und 2028 jährlich mit zwei Milliarden Euro an der Europäischen Raumfahrtorganisation (ESA) beteiligt. Außerdem müsse das nationale Raumfahrtprogramm auf eine Milliarde Euro jährlich für nötige «Technologievorbereitung» aufgestockt werden.
Die ESA sei ein Zukunftsprojekt, betonte Bovenschulte (SPD) auch mit Blick auf die für November geplante ESA-Ministerratskonferenz 2025 in Bremen. Bremens Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke) fügte an, dass Bremen zu den bedeutendsten Raumfahrtstandorten Europas zähle. Der Standort leiste zentrale Beiträge zur europäischen Raumfahrt, etwa beim Aufbau von Satelliten, bei Raumtransportern für die ISS, beim Servicemodul für die Artemis-Mondmission oder bei der Oberstufe der Ariane-6-Trägerrakete. «Damit Deutschland und Europa in der Raumfahrt weiterhin eine führende Rolle spielen können, braucht es jetzt beides: ein klares politisches Bekenntnis und eine deutlich stärkere finanzielle Beteiligung des Bundes.»
Bei der ESA-Ministerratskonferenz würden wichtige Weichen gestellt, teilten die drei Regierungschefs weiter mit. Die ESA habe in den vergangenen 50 Jahren viel erreicht: «Die Entstehung wegweisender Technologien, wissenschaftliche Durchbrüche und der Aufbau einer bedeutenden Infrastruktur gemeinsam mit der Europäischen Union haben uns stark gemacht.» Dieser Weg sollte weiter beschritten werden. Die Entscheidungen bei der ESA-Ministerratskonferenz hätten «entscheidende Auswirkungen» auf die deutsche Raumfahrtindustrie.