Bremen (epd). Der insolvente diakonische Kinder- und Jugendhilfeträger «Petri und Eichen» in Bremen trennt sich von seinen vier Kindertagesstätten. Außerdem zieht sich der Verband aus dem aus seiner Sicht nicht wirtschaftlich zu betreibenden Bereich der Jugendförderung zurück, wie ein Sprecher der Organisation am Mittwoch mitteilte. Zuerst hatte Radio Bremen darüber berichtet.
Eine Kita werde vom Sozialwerk der Freien Christengemeinde Bremen übernommen, hieß es. Die drei weiteren Einrichtungen sollen an den öffentlichen Träger KiTa Bremen gehen. Da kein anderer Träger zur Übernahme bereit sei, drohe sonst die Schließung der Häuser. Alle Entscheidungen müssten noch vertraglich umgesetzt werden.
Die dem Sprecher zufolge in Hamburg sitzende «KJSH-Stiftung» wird als neuer Gesellschafter von «Petri und Eichen» sämtliche ambulanten, teilstationären und stationären Angebote im Bereich Hilfen zur Erziehung fortsetzen. Alle Arbeitsplätze in diesem Bereich sollen erhalten werden. Lediglich der Gesellschafter wechsle. Der KJSH (Kinder-, Jugend- und Soziale Hilfen) ist nach eigenen Angaben ein Verbund von gemeinnützigen Trägern, die im Jugendhilfe- und Sozialbereich tätig sind.
«Petri und Eichen» musste im vergangenen Juni beim Amtsgericht die Insolvenz in Eigenverantwortung beantragen. Mit den Angaben zufolge rund 500 Mitarbeitenden zählt «Petri und Eichen» zu den größten Trägern der Kinder- und Jugendhilfe in der Hansestadt.
Die diakonische Einrichtung war im September 2020 aus den Stiftungen St. Petri Waisenhaus und Alten Eichen sowie der diakonischen Jugendhilfe und den diakonischen Kindertageseinrichtungen zusammengeschlossen worden. Zu ihren Arbeitsfeldern gehören stationäre, teilstationäre und ambulante Angebote für Kinderbetreuung und Jugendförderung. Dazu zählen unter anderem zahlreiche Wohngruppen, Tagesgruppen und ambulante Teams.