Bremen (epd). In den Bremer Schulen gibt es immer mehr Lehrer, die Probleme mit Jugendlichen haben, die radikal-islamistischen Strömungen folgen. Das Bremer Beratungs-Netzwerk «Kitab» sei überlastet und führe aufgrund zunehmender Anfragen mittlerweile eine Warteliste, sagte am Dienstag bei einem Fachtag die Soziologin und Familienberaterin Berna Kurnaz. Unter dem Titel «Salafismus und Islamophopie in der Schule» ließen sich Lehrkräfte von Experten im Umgang mit menschenrechts- und demokratiefeindlichem Verhalten von Jugendlichen schulen.
Dabei ging es auch um die Frage, wie sie eine Radikalisierung ihrer Schüler erkennen können. Bremen gilt als Hochburg des Salafismus, einer radikalen Strömung des Islam. Nach Angaben des Verfassungsschutzes gibt es in Deutschland etwa 7.000 Salafisten, davon alleine 360 in Bremen. Salafisten verstehen sich als die einzig wahre Gemeinschaft der Gläubigen, da ihrer Auffassung nach nur sie den Islam so leben, wie Gott ihn vorgeschrieben hat. Demokratie oder Gleichberechtigung werden als «unislamisch» abgelehnt. Jeder sechste radikale Islamist gilt als gewaltbereit.