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Hannover (epd). Rund 350 Menschen haben am Sonnabend in Hannover gegen Rechtsextremismus demonstriert. Die Proteste richteten sich gegen einen Modeladen, der Kleidung der bei Neonazis beliebten Marke «Thor Steinar» vertreibt. Sie blieben nach Polizeiangaben friedlich. Die Demonstranten entzündeten Nebelschwaden, verteilten Flugblätter und brachten mit Transparenten ihren Unmut über den Laden zum Ausdruck.

Zu der Demonstration hatte ein neu formiertes Bürgerbündnis aufgerufen. Der «Initiative gegen rechten Lifestyle» gehören nach eigenen Angaben Vertreter von Parteien, Gewerkschaften und antifaschistischen Organisationen sowie Anwohner an. Der Laden «Toensberg» hatte Mitte September in der Landeshauptstadt eröffnet. Bereits kurz darauf demonstrierten rund 500 Menschen gegen das Geschäft. Ende September bildete sich das Bürgerbündnis. SPD und Grüne zeigten sich besorgt über die Neueröffnung.

Erst vor einem Jahr hatte das niedersächsische Innenministerium die rechtsextreme Vereinigung «Besseres Hannover» in der Stadt verboten. Für die Grünen ist der neue Laden ein Indiz dafür, dass in Hannover weiterhin eine aktive Neonazi-Szene bestehe. Dies sei ein «Alarmsignal».

In Bremen hatte sich vor rund drei Jahren ein Bündnis aus Wirtschaft, Gewerkschaften, Politik und Kirche formiert, um gegen einen rechtsextremen Szeneladen zu protestieren. Kern war eine Selbstverpflichtung, Rechtsextremen weder Räume noch Häuser zu vermieten. Zudem sollte Werbung verhindert werden. Auch dabei spielte Kleidung der Marke «Thor Steinar» eine Rolle.