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Hannover (epd). Die Diakonie in Niedersachsen hat ihre Forderungen nach mehr Geld für die ambulante Pflege bekräftigt. Gerade in einem Flächenland wie Niedersachsen brauche es eine auskömmliche Refinanzierung, insbesondere der Wegezeiten, sagte Vorstandssprecher Hans-Jochim Lenke anlässlich einer Hospitation des niedersächsischen Gesundheitsministers Andreas Philippi (SPD) bei einem Pflegedienst am Mittwoch. Der Minister hatte Mitarbeiter des evangelischen Unternehmens Diakovere in Hannover bei ihrer Arbeit begleitet.

In ländlichen Gebieten würden Wegezeiten oft nicht kostendeckend refinanziert, erläuterte der Verband. In städtischen Regionen sei es meist schwierig, Parkplätze zu finden. Auch dies müsse bei der Refinanzierung der Wegezeiten berücksichtigt werden. Die Diakonie Niedersachsen fordert zudem eine zeitbezogene Vergütung der Behandlungspflege. Nach den aktuellen Vergütungsregeln müssten Leistungen in der häuslichen Krankenpflege in immer kürzerer Zeit erbracht werden, um den Fortbestand der Pflegedienste zu ermöglichen.

Das kirchliche Werk fordert überdies, Dokumentationspflichten zu digitalisieren und zu verschlanken. Die Pflegedienste seien heute technisch in der Lage einen Großteil der Dokumentation zu digitalisieren, hieß es. Die vollelektronische Abrechnung des Leistungsgeschehens trage wesentlich zur Entbürokratisierung bei. Fristen für die verbindliche Einführung seien aber immer wieder verschoben worden und die bundesweite Umsetzung laufe noch nicht mit allen Kassen zuverlässig.