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Osnabrück (epd). Der Osnabrücker katholische Bischof Dominicus Meier hat die Einschränkungen des Familiennachzugs für Geflüchtete kritisiert. Vielen sei es nicht möglich, ihre nächsten Angehörigen zu sich nach Deutschland zu holen, sagte der Bischof am Mittwoch bei einem Besuch der Caritas-Migrationsberatung in Osnabrück: «Das Grundrecht auf Familie ist für diese Menschen außer Kraft gesetzt worden.» Die Sorge um ihre Familien führe dazu, dass die Integration in Deutschland erschwert werde.

Meier forderte Kirche und Gesellschaft auf, geflüchteten Menschen einen Raum zu bieten, in dem sie sich sicher fühlen könnten. «Die Bibel sagt ganz klar: Nehmt die Menschen auf, die aus Not aus ihrer Heimat fliehen.»

Die Geschäftsführerin des Caritasverbandes Osnabrück, Maren Wilmes, forderte verlässliche Rahmenbedingungen und eine langfristige Finanzierung der Migrationsberatung. Darüber hinaus wünsche sie sich ein stärkeres gesellschaftliches Bewusstsein dafür, dass Deutschland ein Einwanderungsland sei. «Zuwanderung bedeutet Teilhabe, Vielfalt und gemeinsame Verantwortung. Sie bereichert unsere Gesellschaft.»

Der Besuch des Bischofs war den Angaben zufolge Teil der «Woche zur katholischen Flüchtlingshilfe» vom 28. September bis 5. Oktober, die die Deutsche Bischofskonferenz ausgerufen hat. Die Osnabrücker Diözesanbeauftragte für Flüchtlingshilfe Andrea Franke betonte, diese Woche sei wichtig, weil die Kirche sich damit aktiv und sichtbar in die gesellschaftliche Debatte um Flucht, Migration und Integration einbringe.