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Esterwegen/Kr. Emsland (epd). Die NS-Zeit in Niedersachsen steht im Zentrum einer neuen Ausstellung in der KZ-Gedenkstätte Esterwegen. Unter der Überschrift  «... auf deutschem Boden für die ganze Welt» beleuchtet die Schau die Ereignisse während der Jahre 1933 bis 1945 von der frühen Phase des NS-Regimes bis hin zur systematischen Massenvernichtung in den Konzentrationslagern, wie der Landkreis Emsland am Montag mitteilte. Die Wanderausstellung wird am 7. September von der Geschäftsführerin der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, Elke Gryglewski, eröffnet und endet am 14. Dezember.

Aus verschiedenen Blickwinkeln verdeutlicht die Schau den Angaben zufolge die fortschreitende Radikalisierung, aber auch Momente des Widerstands und der Menschlichkeit. Dabei gehe es um die Motive der Täterinnen, Täter, der Opfer sowie der Zuschauerinnen und Zuschauer und deren Handlungsspielräume.

Die Emslandlager bestanden von 1933 bis 1945. In den Lagern litten insgesamt etwa 80.000 KZ-Häftlinge und Strafgefangene sowie mehr als 100.000 Kriegsgefangene. Mehr als 20.000 Menschen aus vielen Staaten Europas überlebten die Gefangenschaft nicht. Die meisten von ihnen waren sowjetische Kriegsgefangene.

Prominentestes Opfer in Esterwegen war der Schriftsteller, Pazifist und spätere Friedensnobelpreisträger Carl von Ossietzky (1889-1938). Die Emslandlager erlangten weltweite Bekanntheit durch das 1933 von KZ-Insassen geschriebene Lied «Die Moorsoldaten». Es wurde zu einer der bekanntesten Lager- und Freiheitshymnen unter der NS-Diktatur.