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Hannover (epd). Angesichts der steigenden Zahl schwerer Unfälle mit Pedelecs ruft Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi (SPD) nachdrücklich zum Tragen eines geeigneten Schutzhelms auf. «Helme retten Leben und senken bei einem Sturz oder Aufprall das Risiko von Gehirnschäden», sagte Philippi am Donnerstag in Hannover. Er warnte davor, ästhetische Gründe als Anlass zu nehmen, auf einen Helm zu verzichten. Die eigene Sicherheit solle immer über das Aussehen gestellt werden.

Der Minister verwies auf «eine Vielzahl an Helmen in unterschiedlichen Designs und Passformen, die auch das Thema 'Komfort' stärker in den Blick nehmen». Der Appell zum Tragen von Helmen richte sich selbstverständlich auch an Radler und Radlerinnen ohne elektrische Unterstützungssysteme.

Erst am Dienstag hatte der Vorsitzende des Deutschen Berufsverbands Rettungsdienst (DBRD), Frank Flake, auf eine Helmpflicht für Pedelec-Fahrer gedrängt. «Bei Pedelec-Fahrern sehen wir immer wieder schwere Kopfverletzungen», sagte Flake der «Neuen Osnabrücker Zeitung». Die E-Motoren von Pedelecs können Geschwindigkeiten bis zu 25 km/h erreichen. «25 Kilometer pro Stunde klingt nicht schnell, ist aber bei einem Sturz lebensgefährlich», betonte Flake.

Nach Zahlen des Statistischen Bundesamts kamen im Jahr 2024 insgesamt 192 Menschen bei einem Unfall mit einem Pedelec ums Leben. Damit starben in etwa genauso viele wie im Vorjahr, aber fünfmal mehr als noch zehn Jahre zuvor. Gesunken sind derweil die Todesunfallzahlen bei den Fahrrädern ohne Hilfsmotor: von 357 Personen in 2014 auf 249 im zurückliegenden Jahr.