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Osnabrück/Wilhelmshaven (epd). Mehr als 155.000 Beobachtungen sind bei einem bundesweiten Wettbewerb zu neuen Tierarten eingereicht worden. Mit Hilfe der Hobby-Forscherinnen und -Forscher konnten in Deutschland über 400 Arten nachgewiesen werden, die mit Hilfe des Menschen eingewandert sind, wie der Landschaftsverband Westfalen-Lippe am Dienstag in Münster mitteilte.

Die meiste Arten wurden dabei von einer Teilnehmerin aus Osnabrück gemeldet. Dritter wurde ein Hobby-Forscher aus Wilhelmshaven. Unter den Meldungen zu sogenannten Neozoenen waren auch bislang wenig bekannte «tierische Invasoren», etwa Amerikanische Nandus, ursprünglich in Südamerika beheimatete Laufvögel, oder die Wanze «Odontoplatys suturalis» aus der Ukraine.

Unter dem Motto «Aliens unter uns» waren Naturbegeisterte aufgerufen, ein Jahr lang gebietsfremde Tierarten zu fotografieren und zu melden. Die Teilnehmenden konnten dabei ihre Bilder über die App «ObsIdentify» oder auf der Internetseite «Observation.org» hochladen sowie Eintragungen dazu machen. Die Datensätze werden den Angaben zufolge dem Naturschutz und der Grundlagenforschung zur Verfügung gestellt.

Bei der «Neozoen-Challenge» lag demnach die Teilnehmerin Irina Würtele aus Osnabrück vorn, die 117 Arten fotografisch dokumentiert und hochgeladen hatte. Auf Platz zwei kam Philipp Schroeder aus Düsseldorf mit 113 Arten. Den dritten Platz belegte Andreas Michalik aus Wilhelmshaven mit insgesamt 95 fotografierten Arten, wie es hieß.  Als Neozoen bezeichnen Forscher Tierarten, die absichtlich oder unabsichtlich durch den Menschen in andere Gebiete gebracht worden sind und sich dort fest etabliert haben.

Zu dem Tierarten-Wettbewerb hatte das Museum für Naturkunde in Münster zusammen mit dem Staatlichen Museum für Naturkunde in Karlsruhe, dem Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg in Karlsruhe sowie der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft in Hamburg aufgerufen. Auch im kommenden Jahr ist eine solche Challenge geplant.