Osnabrück (epd). Rund um die evangelische Katharinenkirche werden sich die Kirchen und Religionen beim 38. «Tag der Niedersachsen» vom 29. bis 31. August in Osnabrück präsentieren. In 20 Pagodenzelten wollen christliche, jüdische, muslimische, bahaiische und jesidische Einrichtungen ihre Aktivitäten vorstellen, sagte eine Sprecherin am Samstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Der katholische Bischof Dominicus Meier und der evangelische Landesbischof Ralf Meister werden am 31. August gemeinsam einen ökumenischen Open-Air-Gottesdienst auf dem Marktplatz gestalten.
Die Diakonie in Niedersachsen wird beim Landesfest nach eigenen Angaben etwa über ihre Katastrophenhilfe und Gemeinwesen-Projekte informieren. Der Landesverband der Jesiden wolle über die Interessen der jesidischen Gemeinden aufklären. Die Laienvertretung der Katholiken setze Impulse zu den Themen Gleichberechtigung, faire Löhne und menschenwürdiger Arbeit. Mitmach-Aktionen sind unter anderem ein «Vorurteils-Degenerator», der über Denkmuster aufklärt, und ein Klimazeitstrahl, der Tipps für Aktivitäten gegen den Klimawandel bereithält.
Die Stadt ist den Angaben zufolge zum ersten Mal Ausrichterin des niedersachsenweiten Festes und will unter dem Moto «Osnabrück macht's möglich ihre historische, kulturelle und innovative Vitalität zeigen. Während des Festes werden sich Vereine, Gruppen und Institutionen aus ganz Niedersachsen in der Friedensstadt präsentieren. Schwerpunktthemen sind neben Kirchen und Religionen unter anderem Sport, Natur und Umwelt, Kultur, Tourismus, Jugend sowie Blaulicht und Technik.
Mehr als 250 Aussteller verteilen sich über zehn Themenmeilen. Auf mehreren Bühnen treten prominente Musiker wie Heinz Rudolf Kunze, Alli Neumann, »The Subways« und »Großstadtgeflüster« auf. Am 31. August ziehen zum Abschluss rund 2.200 Teilnehmende aus Brauchtums- und Vereinsgruppen beim »Umzug der Vielfalt« durch die Stadt.
Das Landesfest wurde nach Angaben des Inneministeriums 1981 vom damaligen Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Wilfried Hasselmann (CDU), ins Leben gerufen. Es soll die kulturelle Identität des Bundeslandes festigen und über die Regionen informieren. Es wird im Wesentlichen von Ehrenamtlichen in Vereinen und Verbänden getragen. Bis 2013 wurde es jährlich in mehreren Städten gefeiert. Danach wechselte es vorübergehend in einen Zweijahresrhythmus. Der nächste »Tag der Niedersachsen" ist jedoch bereits wieder für 2026 in Braunschweig geplant.