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Göttingen/Hannover (epd). Forschende unter anderem aus Göttingen und Hannover haben eine Methode entwickelt, mit der sie die Erdatmosphäre der Vergangenheit rekonstruieren können. Die Daten ermöglichen auch Rückschlüsse auf damalige CO2-Konzentrationen und auf die globale Bildung von organischer Substanz vor allem durch die Fotosynthese von Pflanzen, wie die Universität Göttingen am Freitag mitteilte.

Seit Beginn der Erdgeschichte treffen winzige Gesteins- und Metallpartikel aus dem Weltraum auf den Planeten, wie das Forscherteam erläuterte, dem auch Wissenschaftler aus England und aus Pisa angehören. Dabei entstünden Strukturen, die als kosmische Kugeln bezeichnet werden. In Gesteinsschichten eingeschlossen, könnten die Mikrometeoriten über Milliarden Jahre erhalten bleiben. Diese versteinerten Spuren bewahrten ein «chemisches Archiv» der Atmosphäre.

Mit einer neuen Methode konnten Forschende des Geowissenschaftlichen Zentrums der Universität Göttingen sowie der Universität Hannover den Angaben zufolge erstmals die Zusammensetzung von Sauerstoff- und Eisen-Isotopen in winzigen fossilen Mikrometeoriten aus unterschiedlichen geologischen Zeiträumen sehr genau bestimmen. Die Studie zeige, dass kosmische Kugeln für die Rekonstruktion früherer CO2-Konzentrationen eine vielversprechende Ergänzung zu den üblichen Methoden der erdgeschichtlichen Klimaforschung seien.

Da jedoch geochemische Prozesse in Boden und Gestein viele Mikrometeoriten nachträglich veränderten, sei eine sorgfältige geochemische Untersuchung unverzichtbar. Die Studie ist in der Fachzeitschrift «Communications Earth & Environment» erschienen.