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Wolfenbüttel (epd). Der braunschweigische Landesbischof Christoph Meyns hat in seinem Bericht vor der in Wolfenbüttel tagenden Synode die Notwendigkeit laufender Reformprozesse in der Kirche betont. Angesichts beschleunigter Entwicklungen etwa bei den Mitgliederzahlen sowie enger werdender finanzieller Spielräume könne nicht länger von Kirche in Veränderung gesprochen werden, sondern von Kirche im Umbruch, sagte Meyns, der Ende August in den Ruhestand geht. «Im Laufe der letzten acht Jahre hat sich die Lage noch einmal verschärft.»

«Die Abbrüche im Bereich von Mitgliedschaft, Gottesdienstbesuch, Amtshandlungen, Finanzen und Personalstellen haben ein Maß erreicht, das immer deutlicher zeigt: Das kirchliche Leben im Braunschweiger Land in seiner gewachsenen Form kommt an ein Ende», sagte der Bischof in seinem Bericht. Lineare Kürzungen allein reichten nicht aus, um den Entwicklungen zu begegnen.

Es bedürfe zusätzlich einer inhaltlichen Neuorientierung der kirchlichen Arbeit und dafür veränderter organisatorischer Rahmenbedingungen, betonte Meyns. Die Kirche dürfe sich allerdings nicht in Aktivismus oder Resignation treiben lassen. Nötig für eine erfolgreiche Neuausrichtung der kirchlichen Arbeit sei eine «Grundhaltung des Vertrauens und der Hoffnung, des gelassenen Engagements, der Beharrlichkeit und der Geduld.»

Der Bischof mahnte dennoch, nötige Reformen nicht zu verschleppen. Die Gesellschaft habe sich enorm verändert und werde sich weiter wandeln. Kirchliche Arbeit reagiere darauf jedoch oftmals zu langsam. Zudem betonte Meyns, die Kirche müsse künftig regelmäßig in die jeweiligen gesellschaftlichen Kontexte und Sozialräume hineinhören. So könne sie sicherstellen, «ein Gefühl dafür zu behalten, welche Themen und Probleme Menschen bewegen und was sich verändert».

Die Leitungsorgane, Propsteien, Kirchengemeinden, Verbände und Verwaltungsämter der Landeskirche erwarte viel Arbeit in den kommenden Jahren, sagte der Bischof. Er selbst und auch die Synode hätten bereits viele Reformprozesse angestoßen und auf den Weg gebracht. Er habe daher auch vor dem Hintergrund seines nahenden Ruhestands «das Gefühl, das Kind kann laufen».