Hannover (epd). Niedersachsen will erneut auf ein Rauchverbot in Autos hinwirken. Das Land werde zu diesem Zweck erneut eine Änderung des Bundesnichtraucherschutzgesetzes in den Bundesrat einbringen, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag in Hannover mit. «Es braucht dringend ein Rauchverbot in Autos, wenn dort Schwangere oder Kinder mitfahren», begründete Gesundheitsminister Andreas Philippi (SPD) den Vorstoß: «Gerade in geschlossenen Räumen sind Schwangere und Kinder dem Passivrauchen verstärkt ausgesetzt.»
Die Belastung mit Tabakrauch erreiche in geschlossenen Fahrgasträumen bereits beim Rauchen einer einzigen Zigarette innerhalb weniger Minuten ein Vielfaches einer stark verrauchten Gaststätte, betonte der Minister. Angesichts einer Vielzahl von Krebserkrankungen durch das Rauchen könne beim Thema Nichtraucherschutz nicht weiter auf Freiwilligkeit gesetzt werden. Die zur Abschreckung dienenden Bilder auf Zigarettenschachteln schockten nur noch wenige. Zudem bedürfe es zusätzlicher Aufklärung vor den Gefahren des Nikotinkonsums, sagte Philippi.
Niedersachsen setzt sich den Angaben zufolge bereits seit 2018 für ein Rauchverbot in Autos ein. Der niedersächsische Gesundheitsminister fordert darüber hinaus auch ein Verbot von Alkohol- und Tabakwerbung und höhere Steuern auf Tabakprodukte.