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Mit einem Erinnerungsgang erinnert Oldenburg an die Novemberpogrome von 1938 und will ein Zeichen für Solidarität mit Jüdinnen und Juden setzen.

 

Oldenburg (epd). In Oldenburg werden am 10. November rund 1.000 Menschen zu einem Rundgang in Gedenken an die Pogromnacht vom 9. November 1938 erwartet. Sie werden dabei der Route folgen, auf der 1938 jüdische Bürger von Nazis durch die Innenstadt getrieben wurden, wie die Stadtverwaltung am Dienstag mitteilte. Der «Erinnerungsgang» sei seit mehr als 40 Jahren «ein Zeichen für die Solidarität mit unseren jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern». Er zeige, «dass für Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in einer offenen Stadt wie Oldenburg kein Platz ist».

Am 9. November 1938, in der sogenannten Reichspogromnacht, wurde auch die Oldenburger Synagoge von den Nationalsozialisten zerstört und niedergebrannt. Noch in der Nacht wurden alle jüdischen Männer der Stadt verhaftet und am Morgen danach vor den Augen der Bevölkerung durch die Innenstadt getrieben. Am nächsten Tag wurden sie ins Konzentrationslager Sachsenhausen bei Berlin deportiert.

Der «Erinnerungsgang» folgt seit 1981 alljährlich der Route durch die Stadt. Seit 2005 übernimmt jährlich eine Oldenburger Schule die Schirmherrschaft und unterstützt den Arbeitskreis «Erinnerungsgang» mit Workshops und Projekten. In diesem Jahr ist das die Paulus-Schule Oldenburg.