Lüneburg (epd). 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges hat die Lüneburger Regionalbischöfin Marianne Gorka zu anhaltender Wachsamkeit aufgerufen. «Die Erinnerung an das Ende des Krieges verpflichtet uns, wachsam zu bleiben, wo Menschenwürde und Demokratie bedroht werden», sagte die evangelische Regionalbischöfin mit Blick auf den Gedenktag am Donnerstag (8. Mai). Der 8. Mai 1945 gilt als offizieller Tag des Endes des Zweiten Weltkrieges und der Befreiung vom Nationalsozialismus.
Christinnen und Christen stünden in der Verantwortung, sich klar gegen Hass und Ausgrenzung zu stellen. Sie müssten für eine Gesellschaft eintreten, in der Vielfalt, Respekt und Nächstenliebe gelebt werden, betonte die Regionalbischöfin. «Heute erleben wir mit Sorge, wie rechtsextreme Kräfte an Einfluss gewinnen und die AfD vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft wurde - weil sie ganze Bevölkerungsgruppen ausgrenzen und unsere freiheitliche Ordnung infrage stellen.»
Gorka erinnerte an ein besonderes Datum: «Am Timeloberg bei Lüneburg wurde vor 80 Jahren Geschichte geschrieben», sagte sie. «Mit der Teilkapitulation der deutschen Wehrmacht begann für Millionen Menschen in Europa die Hoffnung auf Frieden, Versöhnung und einen Neuanfang.»
Zum Gedenken an den Friedensschluss hatten am Montagmorgen in Lüneburg die Glocken fünf Minuten lang geläutet. Zu dieser Zeit wurden nach Angaben des evangelischen Kirchenkreises Lüneburg am 5. Mai 1945 offiziell in Norddeutschland, Dänemark und den Niederlanden die Waffen niedergelegt. Der Lüneburger Superintendent Christian Stasch hatte dazu eingeladen, das Läuten mit stillen Gebeten zu begleiten.
Wenige Tage vor dem offiziellen Kriegsende am 8. Mai 1945 handelte der britische Feldmarschall Montgomery in der Lüneburger Heide am Timeloberg, einer kleinen Anhöhe bei Lüneburg, die Teilkapitulation für Nordwesteuropa aus.