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Hannover (epd). Der niedersächsische Landesverband des Sozialverbandes Deutschland (SoVD) sieht vor allem Paare mit Kindern von einem Mangel an bezahlbarem Wohnraum betroffen. 42 Prozent der rund 33.000 wohnungslosen Menschen in Niedersachsen gehörten dieser Gruppe aktuellen Erhebungen zufolge an, teilte der Verband am Montag in Hannover mit. Damit liege der Anteil der von Wohnungslosigkeit betroffenen Familien acht Prozent über dem Bundesdurchschnitt.

Geboten sei jetzt nicht nur ein «Turbo beim sozialen Wohnungsbau», sondern auch den Einsatz der Landesregierung gegen die vom Bundeskabinett geplanten Kürzungen bei den Wohnkosten für Empfängerinnen und Empfänger von Bürgergeld, betonte Dirk Kortylak, Vorstand des SoVD in Niedersachsen. «Diese Pläne sind an Polemik nicht zu überbieten und nehmen den Ärmsten noch das Wenige, was sie haben - bis hin zu ihrem Dach über dem Kopf.»

Kortylak machte für die prekäre Lage vieler wohnungsloser Familien unter anderem überhöhte Mieten verantwortlich. «Dass durch diese Entwicklung Kinder fast ein Drittel der gemeldeten Wohnungslosen ausmachen, muss ein Alarmsignal für die Landes- und Bundesregierung sein», betont er. Zudem forderte er eine bedarfsgerechte Unterstützung von Leistungsempfängern durch die Ämter. «Aus unserer Beratung wissen wir, dass es immer wieder Probleme gibt, wenn es um die Übernahme von Wohnnebenkosten durch das Jobcenter geht», erläuterte Kortylak. Es dürfe nicht sein, dass Menschen sich keine Lebensmittel leisten könnten oder zum Teil ihre Wohnung verlieren, weil Anträge zu spät oder gar nicht bewilligt würden.