Hannover/Bremen (epd). Die meisten Städte in Niedersachsen und Bremen, in denen in diesem Sommer der Christopher Street Day (CSD) gefeiert wird, hissen aus diesem Anlass die Regenbogenflagge vor dem Rathaus. Dies ergab eine Umfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) unter den Kommunen im Nordwesten, in denen 2025 CSD-Feierlichkeiten stattfinden. Von den 15 Städten, die Auskunft gaben, ziehen zum CSD elf die Regenbogenflagge auf, vier nicht. In Bremen weht die Pride-Flagge zum CSD überdies vor dem Sitz der Landesregierung, dem Rathaus, wie die Senatspressestelle mitteilte.
Die niedersächsische Staatskanzlei hisst die Fahne nach eigenen Angaben üblicherweise zum CSD in Hannover und am Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie (Idahobit) am 17. Mai. Im laufenden Jahr sei dies lediglich aufgrund eines Versehens versäumt worden, erklärte Regierungssprecherin Anke Pörksen.
Die rot-grüne Landesregierung habe es nach dem Vorbild des Bundes erlaubt, dass Logoflaggen wie die Regenbogenflagge in die hoheitliche Beflaggung von Landesdienststellen einbezogen werden dürfen, erläuterte Pörksen. Den niedersächsischen Ministerien sei es freigestellt, ob und wann sie die Fahne hissen. Fast alle tun dies nach eigenen Angaben am 17. Mai, weit mehr als die Hälfte auch zum CSD in der Landeshauptstadt. Der Landtag hisst die Fahne ebenfalls am Idahobit-Tag, zum CSD in Hannover dagegen nicht.
Die Beflaggung von staatlichen Gebäuden und Institutionen in Solidarität mit Menschen, die wegen ihrer sexuellen Neigung oder Identität diskriminiert werden, hatte in der Vergangenheit oftmals Diskussionen ausgelöst. So wurde Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) für ihre Entscheidung kritisiert, dass die Pride-Flagge nur am 17. Mai über dem Reichstagsgebäude aufgezogen wird, nicht jedoch zum Berliner CSD.