Hannover (epd). Der Anteil der Schulkinder mit sprachlichen Defiziten in Niedersachsen und Bremen hat sich einer Statistik zufolge seit 2005 mehr als verdoppelt. Er stieg in Niedersachsen von 7,1 auf 14,7 Prozent der Sechs- bis Zwölfjährigen im Jahr 2023, wie die Barmer Krankenkasse am Dienstag mitteilte. In Bremen wurden im Jahr 2005 bei 5,2 Prozent der Kinder Sprachentwicklungsstörungen ärztlich dokumentiert. Im Jahr 2023 waren es 11,8 Prozent.
Sprachschwierigkeiten hätten weitreichende Folgen für die Entwicklung, hieß es. «Betroffene Kinder haben oft Schwierigkeiten beim Lesen und erleben häufig Spannungen in sozialen Beziehungen», sagte Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Niedersachsen und Bremen.
Zu den Sprech- und Sprachstörungen zählten etwa ein begrenztes Vokabular, Schwierigkeiten in der Satzbildung und bei der Grammatik sowie Probleme in der Ausdrucksfähigkeit und bei der Lautbildung.
Kinder erlernten Sprache durch Nachahmen. «Deshalb ist es wichtig, dass Eltern viel mit ihrem Kind kommunizieren und einen altersgerechten Medienkonsum unterstützen», betonte Sander.
Für ihren Kinderatlas hat die Barmer Abrechnungsdaten der Jahre 2005 bis 2023 genutzt. Sie wurden basierend auf Angaben des Statistischen Bundesamtes zur Bevölkerung in den Bundesländern hochgerechnet.