Hannover (epd). Das Parlament der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers wird vom kommenden Jahr an etwa zur Hälfte neu besetzt. Das haben die Wahlen für die nächste Landessynode ergeben, wie die hannoversche Landeskirche am Freitag in Hannover mitteilte. Von den 65 gewählten Mitgliedern rücken 38 neu in das Kirchenparlament. 27 Mitglieder gehörten schon der bisherigen Synode an. Die hannoversche Landeskirche ist mit 2,1 Millionen Mitgliedern die größte evangelische Landeskirche in Deutschland.
Die Landessynode ist den Angaben zufolge das wichtigste Entscheidungsgremium der Landeskirche. Sie gehört zu den fünf leitenden Verfassungsorganen und hat insgesamt 79 Mitglieder. Diese beschließen Kirchengesetze, verabschieden den Haushalt und wählen die Landesbischöfin oder den Landesbischof. Unter den Synodalen sind auch viele, die ehrenamtlich engagiert sind. Ihre Amtszeit beträgt sechs Jahre.
Zur Synodenwahl waren bis Mitte September rund 10.000 Personen aufgerufen, darunter etwa 8.000 Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher, rund 1.450 Pastorinnen und Pastoren sowie die Mitglieder der 47 Kirchenkreissynoden. Insgesamt 104 Kandidatinnen und Kandidaten hatten sich in zehn Wahlkreisen aufstellen lassen. Erstmals wurden die Synodalen per Online-Voting gewählt.
Mit 52 Prozent konnten sich etwas mehr Männer als Frauen durchsetzen - vor sechs Jahren war dies noch umgekehrt. Der Altersdurchschnitt der 65 Gewählten liegt bei 46,2 Jahren und damit um etwa zwei Jahre unter dem Schnitt der Wahl von 2019. Weitere 13 Personen werden bis zum Jahresende von der Landeskirche in die Synode berufen. Mit einem festen Sitz ist die Theologische Fakultät der Universität Göttingen im Kirchenparlament vertreten.
Landesbischof Ralf Meister sagte, die Synodalen übernähmen eine anspruchsvolle Aufgabe, denn in ihrer Amtszeit würden wichtige Entscheidungen gefällt. Dazu gehöre auch die Wahl eines neuen Landesbischofs oder einer Landesbischöfin nach seinem Eintritt in den Ruhestand. «Ich wünsche mir eine mutige, beherzte und starke Landessynode, die mit Lust, Energie und festem Glauben die Zukunft unserer Kirche gestaltet», betonte der 63-Jährige.