Braunschweig/Salzgitter (epd). Mit einem Konvoi von Braunschweig nach Salzgitter haben am Sonnabend nach Angaben der Veranstalter rund 3.000 Motorradfahrer an verunglückte Biker erinnert. Zuvor feierten sie in einer «mobilen Kirche» auf dem Harz- und Heidegelände in Braunschweig einen Gottesdienst. Zu der Aktion hatte die «Arbeitsgemeinschaft Christlicher Motorradfahrer Braunschweiger Land» eingeladen.
Die Pfarrerinnen Marlen und Andrea Below betonten in ihrer Predigt, dass im Leben wie im Gottesdienst Trauer und auch Freude ihre Berechtigung hätten. «Das Erschrecken vor dem Tod und die Freude über den Saisonanfang auf dem Motorrad» seien Teil des Gedenkens, sagte Anrea Below: «Unter dem Segen Gottes gehört beides zusammen - das Leidvolle und das Schöne.»
Sie sei überzeugt, dass Gott sie begleite, wenn sie mit dem Motorrad unterwegs sei, sagte Marlen Below. «Gott ist uns treu. Er begleitet uns und bewahrt uns. Er gibt uns die Kraft, das loszulassen, was wir nicht halten können, und schenkt uns mit seinem Segen die Beherztheit für einen Neustart.» Die Pastorinnen nannten namentlich die sechs in der Region gestorbenen Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer des vergangenen Jahres.
Zielpunkt der anschließenden gemeinsamen Fahrt war die Reppnersche Bucht am Salzgittersee in Lebenstedt. Dort feierten die Motorradfahrer eine Bikerparty. Zudem war ein Verkehrssicherheitstag organisiert. Teilnehmende konnten unter anderem mit Fahrlehrer Michael Trzynka aus Salzgitter an ihrer sicheren Schräglagen-Fahrt in Kurven arbeiten.
Die Motorradgedenkfahrt wird jährlich von der Arbeitsgemeinschaft in Kooperation mit dem Fachdienst Kultur der Stadt Salzgitter organisiert. Die erste Gedenkfahrt wurde bereits 1986 veranstaltet. Die Arbeitsgemeinschaft feierte mit dem Konvoi auch ihr 40-jähriges Bestehen.