Oldenburg (epd). Die Universitätsmedizin Oldenburg beteiligt sich am Aufbau einer Infektions-Forschungsdatenbank. An dem Projekt seien bundesweit insgesamt 15 Einrichtungen beteiligt, teilte die Oldenburger Universität am Mittwoch mit. Ziel sei es, pandemische Entwicklungen schneller zu erkennen und darauf reagieren zu können.
Nach umfangreichen Vorbereitungen könnten jetzt Patientendaten erhoben werden, um einen standortübergreifenden Datenpool aufzubauen, sagte der Direktor des Universitätsinstituts für Medizinische Mikrobiologie und Virologie am Klinikum Oldenburg, Axel Hamprecht. Wer unter Infektionen des Blutstroms oder des Magen-Darm-Trakts leidet oder mit in Deutschland neuartigen Erregern wie zum Beispiel Mpox- oder Dengue-Viren infiziert ist, könne zur Forschung beitragen. Auch Träger des häufig antibiotikaresistenten Bakteriums Staphylococcus aureus würden in Oldenburg rekrutiert.
Sobald die Datenbank eine aussagekräftige Größe erreicht habe, stehe sie allen Forschenden in Deutschland zur Verfügung, sagte Hamprecht. Neben Oldenburg seien auch die Universitätsmedizin-Standorte Berlin, Dresden, Frankfurt am Main, Freiburg, Gießen, Greifswald, Hamburg, Heidelberg, Köln, Leipzig, Magdeburg, Regensburg, Kiel-Lübeck und Würzburg am Vorhaben des Fachnetzwerks Infektionen beteiligt. Jeder Standort konzentriere sich auf mehrere Infektionsarten.
Bis 2030 stelle das Bundesforschungsministerium gut 21 Millionen Euro für den Aufbau des Fachnetzwerks zur Verfügung, hieß es. Davon gingen rund 1,4 Millionen Euro nach Oldenburg.