Osnabrück/Braunschweig (epd). Die Universität Osnabrück erforscht gemeinsam mit weiteren Partnern den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Landwirtschaft. Das «KI-Reallabor Agrar» werde KI-basierte Technologien entwickeln und in die Praxis bringen, teilte die Universität am Mittwoch mit. An dem Vorhaben sind unter anderem das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz in Osnabrück, die Technische Universität Braunschweig, das Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie in Potsdam und das Netzwerk Ackerbau Niedersachsen beteiligt. Die Volkswagenstiftung fördert das Projekt über fünf Jahre mit knapp 19 Millionen Euro.
Die Agrarwirtschaft stehe im Zentrum einer dreifachen globalen Krise aus Klimawandel, dem Verlust der Biodiversität und der Beeinträchtigung der Umwelt, erläuterte der Mathematikprofessor Tim Römer, der das Projekt leitet: «Technologien wie Künstliche Intelligenz und Robotik bieten ein enormes Potenzial, die Landwirtschaft nachhaltiger zu gestalten.» Die Einbindung von KI werde entscheidend sein, um eine Balance zwischen Produktivität und Umweltschutz zu erreichen, betonte Römer.
Sie könne etwa den Einsatz von Wasser, Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln minimieren und den Boden schonen. In einem Teilprojekt werde etwa untersucht, wie Daten, die aus Anbaugeräten, Drohnen, Satelliten und Robotern gewonnen werden, zur Bestimmung von pflanzlicher Vielfalt auf Feldern genutzt werden können.
Niedersachsen ist laut Römer als eine der bedeutendsten Agrarregionen Deutschlands prädestiniert für das Vorhaben. Der Nordwesten des Bundeslandes habe sich auf Tierhaltung spezialisiert, der Osten auf den Ackerbau.