Seit Wochen ringen Arbeitgeber und Gewerkschaften um höhere Entgelte für die 45.000 Beschäftigten der Diakonie in Niedersachsen. Auch in der vierten Runde konnte noch kein Kompromiss erzielt werden.
Hannover (epd). Die Verhandlungen über die Tarife für die rund 45.000 Beschäftigten der Diakonie in Niedersachsen gehen in eine weitere Runde. Auch nach vier Verhandlungsrunden sei es noch zu keinem Ergebnis gekommen, teilten diakonischen Arbeitgeber und die Gewerkschaften mit. Insbesondere bei der Höhe der Entgeltsteigerungen, dem Zeitpunkt ihrer Umsetzung und der Gesamtlaufzeit des Tarifvertrags liegen die Interessen noch auseinander.
Der Diakonische Dienstgeberverband Niedersachsen (DDN) erklärte am Montag in Hannover, die Arbeitgeber hätten ihr Angebot von 6,3 Prozent mehr Lohn und Gehalt auf insgesamt 6,6 Prozent erhöht. Zudem seien Verbesserungen für Schicht,- Nacht- und Sonntagsdienste vorgesehen. In vielen Detailfragen habe es schon wichtige Fortschritte gegeben. «Wir bewegen uns an den Grenzen des Leistbaren», sagte DDN-Verhandlungsführer Jens Rannenberg.
Die Gewerkschaft ver.di hingegen erklärte, die Arbeitgeber wollten die erste Stufe der Entgeltsteigerung in Höhe von 2,3 Prozent erst im Mai 2026 zahlen. «Zu spät und zu wenig», sagte ver.di-Verhandlungsführerin Annette Klausing. Am Rande der vierten Verhandlungsrunde demonstrierten laut ver.di mehr als 70 Beschäftigte für mehr Geld. «Acht Nullmonate bedeuten null Wertschätzung», hieß es dort. Für Auszubildende in der Diakonie müsse es zudem einen Urlaubstag mehr geben.
Die Verhandlungen betreffen Beschäftigte in Krankenhäusern, Sozialstationen und Altenheimen sowie in Einrichtungen für sozial benachteiligte Jugendliche, Wohnungslose oder Menschen mit Behinderung. Die fünfte Verhandlungsrunde ist für den 1. Dezember geplant.