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Mit fast dreißig Veranstaltungen startet die Akademie der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg jetzt ins zweite Halbjahr. Neu im Programm ist die Themen-Reihe „Lobpreis und Protest“, zum ersten Mal bietet die Akademie zudem ein Filmkolloquium an. Das aktuelle Programm beginnt am 2. September mit der Geschichte einer grenzüberschreitenden Freundschaft: Das Buch Ruth, die großartige Erzählung über Frauen, die das Unmögliche möglich machen, steht hier im Mittelpunkt.

Die neue Themenreihe der Akademie „Lobpreis und Protest“ beschäftigt sich mit der Reformationsbewegung, ihrem Schwerpunkt in der Musik und dem intensiven religiösen Austausch zwischen den Niederlanden und Norddeutschland. In Zusammenarbeit mit der Ev.-luth. Kirchengemeinde Neustadtgödens und dem dortigen Landrichterhaus, der Johannes a Lasco Bibliothek in Emden und dem Institut für Evangelische Theologie und Religionspädagogik an der Carl von Ossietzky Universität widmet die Akademie diesem Thema fünf Veranstaltungen, die das Thema Reformation von ganz unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten – etwa, wie in Neustadtgödens schon vor mehreren hundert Jahren Religionen friedlich zusammengelebt haben.

An Kreuzfahrten scheiden sich die Geister. Die einen sehen darin das Narrenschiff der westlichen Zivilisation, andere das Einlösen eines ersehnten Versprechens. Wie thematisiert das Kino diese schwimmenden Kleinstädte? Gibt es eine Gegenbewegung zur werbewirksamen Inszenierung der Fernsehserien? Im ersten Filmkolloquium, das die Akademie gemeinsam mit Norbert Ahlers vom Filmhaus Ahlers in Varel und in Kooperation mit dem Ev. Bildungshaus Rastede am 2. und 3. Oktober initiiert, diskutieren die Teilnehmenden mit Film- und Theaterschaffenden. Mit dabei sind unter anderem die Dramaturgin Beret Evensen vom Schauspielhaus Dresden und der österreichische Regisseur Stephan Bergmann.

Auch im zweiten Halbjahr wird die Reihe „Protestantische Profile“ fortgesetzt. Vier große Protestanten, die Spuren über ihre Zeit hinaus hinterlassen haben, stammen aus der Region Oldenburg: Der Psychiater und Philosoph Karl Jaspers, der neutestamentliche Theologe Rudolf Bultmann, der Schriftsteller und Verleger Peter Suhrkamp und der Literaturwissenschaftler und Bibliothekar Paul Raabe. In der Vortragsreihe gehen Referentinnen und Referenten aus ganz Deutschland der Frage nach, wie und inwiefern die protestantische Herkunft dieser vier zu einer Bedingung ihrer beruflichen Wege und Wirkungen werden konnte. In Vorträgen und Textcollagen – unterstützt von Schauspielerinnen und Schauspielern des Staatstheaters – nähert sich die Reihe diesen großen Oldenburgern und ihrem Schaffen.

Hochaktuell und spannend sind auch die Einzelveranstaltungen im zweiten Halbjahr. Ein paar Beispiele: Wird der Islam durch die Migration in europäischen Staaten tatsächlich immer mächtiger? Zu dieser Frage bietet die Akademie am 2. und 3. Dezember einen Workshoptag und eine Filmwerkstatt an. Die Filmmatinee am 29. Januar widmet sich den Widerstandskämpferinnen und -kämpfern in der Nazizeit. Sie kommen in dem Film „Die Widerständigen ‚also machen wir das weiter …‘“ von Katrin Seybold mit eindrücklichen Schilderungen zu Wort. Seybold starb 2012, ihre Kollegin und Freundin Ula Stöckl vollendete den Film für sie und kommt persönlich zur Matinee nach Oldenburg.

Warum eigentlich ist uns Scham so peinlich? In dem Seminar „Scham – die tabuisierte Emotion“ beleuchtet der Sozialwissenschaftler Dr. Stephan Marks am 16. November die Hintergründe dieses Gefühls, für das wir uns heute oft schämen.

Alle Veranstaltungen auf einen Blick finden Sie unter www.akademie-oldenburg.de 

Das aktuelle Programm der Ev. Akademie beginnt im September.
Andreas Großmann, Leiter des Forums Interdisziplinäre Forschung an der TU Darmstadt, Referent der Veranstaltung „Von den extremsten Positionen her radikal arbeiten – Rudolf Bultmann und Martin Heidegger im Gespräch“ am 13. September in der St. Lamberti-Kirche. Foto: privat
Plakat zum Filmkolloquium am 2. und 3. Oktober im Ev. Bildungshaus Rastede. Grafik: Ev. Akademie