Celle (epd). Schülerinnen und Schüler aus Celle haben eine Gedenktafel für ein Außenlager des früheren KZ Bergen-Belsen gestaltet. Unter anderem erinnern sie darauf mit 400 Davidsternen an die 400 jüdischen Frauen, die in der NS-Zeit in dem Lager «Waldeslust» in Ovelgönne bei Hambühren eingesperrt waren und Zwangsarbeit leisten mussten. Zuvor habe an dem Ort nichts auf das frühere Lager hingewiesen, sagte Jugendbildungsreferent Tim-Jonas Beisel vom Friedensort «Aus der Vergangenheit lernen - Verantwortung für die Zukunft» im Kirchenkreis Celle bei der Einweihung am Donnerstag.
Die Schülerinnen und Schüler aus dem zehnten Jahrgang des Hölty-Gymnasiums hatten sich in einem Projekt mit Beisel mit der Geschichte des Lagers auseinandergesetzt und dabei die Tafel entworfen. Das Ergebnis sei nicht nur ein Teil ihrer eigenen Lebenswelt, erläuterte Beisel. «Als Zeichen der Erinnerung dieses Teils der Geschichte von Ovelgönne» habe es Bedeutung für die Frauen, die in dem Lager gestorben sind, für die Überlebenden, für die Angehörigen und alle anderen in dem Ort.
Die Gedenktafel zitiert unter anderem Erinnerungen der Überlebenden Esther Reiss. Sie schildert, wie die Frauen acht Stunden am Tag Steine schleppen mussten, schikaniert von ihren Aufsehern. Das Erinnerungs-Projekt in Kooperation mit der Bildungsvereinigung «Arbeit und Leben» wurde von der Gedenkstätte Bergen-Belsen und der Stadt Bergen unterstützt.
Beisel hofft auf Fortsetzungsprojekte, die an weitere Zwangsarbeitslager in der Ortschaft Hambühren erinnern sollen. «Sie alle sind Zeugnisse der Verbrechen, die während des Nationalsozialismus begangen worden sind.»