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Osnabrück (epd). Die deutschen Ärzte haben die Bevölkerung angesichts der Aufhebung der Impfpriorisierung in den Praxen ab Montag zu Geduld und Rücksicht aufgerufen. Er rechne mit einem «Ansturm auf die Praxen», sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Samstag).

 

 

 

Dirk Heinrich, Bundesvorsitzender des Virchowbundes als Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands, erläuterte in der Zeitung: «Nach wie vor gibt es in den Praxen zu wenig Impfstoff. Daher müssen wir unsere Patienten um Geduld bitten.» Immerhin gehe es jetzt nur noch um Wochen, nicht um Monate, bis alle Impfwilligen ein Angebot bekämen.

 

 

 

Gassen merkte an, dass bei vielen Menschen der falsche Eindruck entstanden sei, sie könnten sich sofort impfen lassen. Dies sei keineswegs möglich. Zudem habe die Politik den Anschein erweckt, «dass auch Kindern und Jugendlichen bereits ab kommendem Montag die Möglichkeit eines Impfangebots unterbreitet werden könne, obwohl es seitens der Ständigen Impfkommission keine generelle Impfempfehlung dazu gibt», kritisierte er.

 

 

 

Obwohl die Mengen kontinuierlich zunähmen, seien Impfstoffe immer noch zu knapp. «Gerade zu diesem Zeitpunkt ist es daher kontraproduktiv, wenn das Bundesgesundheitsministerium mehr als eine Million Dosen Biontech zurückhält, angeblich für Zweitimpfungen», kritisierte Gassen.