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Hamburg/Osnabrück (epd). Der norddeutsche Betroffenenrat der katholischen Bistümer Hamburg, Hildesheim und Osnabrück hat den Rücktritt des Osnabrücker Bischofs Franz-Josef Bode als «wichtiges Zeichen sichtbarer Verantwortungsübernahme» und «wegweisenden Schritt in die richtige Richtung» bezeichnet. «Wir sind sehr zuversichtlich, dass der Aufarbeitungs- und Schutzprozess, der im Bistum Osnabrück durch Bischof Bode 2019 installiert wurde, auch weiterhin konstruktiv und zielgerichtet verfolgt wird», teilte der Betroffenenrat am Sonnabend mit. Weiter hieß es, das «letztendlich konsequente Handeln von Bischof Bode sollte Vorbild für andere Verantwortungsträger» in den Bistümern der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) sein.

 


Papst Franziskus hatte am Sonnabend das Rücktrittsgesuch Bodes angenommen, wie die DBK mitteilte. Bode sagte, der Entschluss sei in den letzten Monaten in ihm gereift. Der 72-Jährige nannte als einen Grund den im September veröffentlichten Zwischenbericht zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Bistum Osnabrück. Dieser habe ihm noch einmal deutlich seine eigenen Fehler im Umgang mit Missbrauchsfällen vor Augen geführt.

 


Der norddeutsche Betroffenenrat hatte Bode im Dezember vergangenen Jahres wegen seines Umgangs mit Fällen sexualisierter Gewalt kirchenrechtlich angezeigt. Mit der Anzeige beim Hamburger Erzbischof Stefan Heße habe der Betroffenenrat Bode daran erinnern wollen, nicht täter-, sondern betroffenenorientiert zu handeln und persönlich Verantwortung zu übernehmen, erläuterte der Betroffenenrat Nord am Sonnabend.

 

 

 

«Der Schutzprozess im Bistum Osnabrück ist mittlerweile so gut etabliert und gefestigt, dass er ungeachtet der Vakanzzeit weiter seinen Beitrag dazu leisten wird, um im Bistum Osnabrück wirksam gegen sexualisierte Gewalt und geistlichen Missbrauch vorzugehen», sagte Norbert Thewes, Sprecher des Betroffenenrats Nord. Maßnahmen zur Prävention, Intervention und Aufarbeitung seien durch die Verantwortlichen des Schutzprozesses im Bistum Osnabrück «auf einem guten Weg».

 


Raphael Ohlms, ebenfalls Sprecher des Betroffenenrats Nord, teilte mit, die guten Kontakte und der Austausch mit der Monitoringgruppe und der AG 'Betroffene hören und begleiten' machten dem Betroffenenrat «berechtigte Hoffnungen», dass die zuständigen Mitarbeitenden die Perspektive der Betroffenen heute und auch zukünftig unter neuer Führung gut im Blick haben würden.