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Oldenburg/Hannover (epd). Der Oldenburger Bischof Thomas Adomeit sieht in der Reformation durch Martin Luther (1483-1546) und seine Weggefährten ein Ereignis, das die Welt verändert hat. «Selbstbestimmung, Menschenwürde, Gewissensfreiheit - auch Glaubensfreiheit - und Toleranz wurden durch die Reformation großgemacht», sagte der evangelische Bischof am Samstag im Hörfunk von NDR1 Niedersachsen in einer Sendzung zum Reformationstag (31. Oktober). Diese Werte seien bis heute gültig.

 

 

 

Adomeit, der auch Ratsvorsitzender der Konföderation evangelischen Kirchen in Niedersachsen ist, betonte seine Freude darüber, dass der Reformationstag am 31. Oktober in dem Bundesland und den nördlichen Nachbarländern seit 2018 gesetzlicher Feiertag ist. «Wir feiern unsere Rechte und Werte. Wir bedenken, wo sie in Gefahr sind. Wir ermutigen uns, für Freiheit, Menschenwürde und Toleranz einzutreten.»

 

 

 

Die evangelischen Kirchen in Niedersachsen begingen den Tag in diesem Jahr unter dem Motto «Reformation neu feiern - was zählt?», sagte Adomeit. Wenn der Feiertag anrege, darüber nachzudenken, habe er einen wichtigen Zweck erfüllt.

 

 

 

Die oldenburgische Kirche plant am Reformationstag ab 17 Uhr in der Stadtkirche von Delmenhorst eine zentrale ökumenische Andacht mit Podiumsdiskussion unter dem Motto «Schaut hin! - Wo braucht es mehr Gerechtigkeit?» Daran beteiligen sich auch Bischof Adomeit und die örtliche jüdische Gemeinde. Die Predigt hält der katholische Weihbischof Wilfried Theising aus Vechta.

 

 

 

Am Reformationstag erinnern Protestanten in aller Welt an die Anfänge der evangelischen Kirche vor rund 500 Jahren. Die vom damaligen Augustinermönch Martin Luther (1483-1546) um den 31. Oktober 1517 von Wittenberg aus verbreiteten 95 Thesen gegen kirchliche Missstände wurden zum Ausgangspunkt einer Erneuerungsbewegung.